Feminismus ist Fanatismus

Feminismus ist Fanatismus

Ich lese im Tagesanzeiger 23. August 2017, dass “wenn einer [. . .] die Töchter [Österreichs] aus der Nationalhymne streicht, dann macht er hinterwäldlerischen Antifeminismus salonfähig“.

Der schützenswerte Text von Paula von Preradović lautet: Heimat bist du grosser Söhne / Volk begnadet für das Schöne und wurde von Fanatiker(innen) verwürgt in Heimat grosser Töchter, Söhne / Volk begnadet für das Schöne.

Dass dieser vor einigen Jahren gegen erbitterten Widerstand beinahe des gesamten Volkes eingeführte Murks unhaltbar war und jedes Gebastel an einem historischenText per se zu hinterfragen ist, darf wohl gesagt werden. Schliesslich gab die Regierung nach einigem Hin- und Her nach und es bleibt bei dem von Frau (!) von Preradović (immerhin einem Gestapo-Folteropfer) 1946 gedichteten Text.

Fairness muss man im Alltag leben, verzwungene Lippenbekenntnisse in einer verhunzten Nationalhymne sind Kosmetik.

Die Österreicher sind noch nicht so verkommen-dekadente Gutmenschen wie die Eidgenossen.

Beipackzettel

Da kauft B. ein magensäurebindendes Medikament und liest gewissenhaft den Beipackzettel. Was sieht er da: es könne mit anderen Medikamenten disharmonieren.

Toll, alles klar.

Nächste, naheliegende, logische Frage: mit welchen?

Mit dieser Information kann man rein gar nichts anfangen – aber immerhin ist es massiv beunruhigend. Hier fehlt

  • entweder eine Auflistung der mHnadelsnamen der betroffenen Arzeneien
  • oder die Angabe der Wirkstoffe oder der Arzneimittelgruppe, die mit diesem Medikament disharmonieren, also etwa “Betablocker” oder “Sulfonamide”

Zudem würde man gerne die Folgen abschätzen können: gib’s dann nur Durchfall oder wartet der sichere Tod?

Da hat wohl irgendein Medizinal-Hofrat am Vortag zu tief ins Heurigenglasl geschaut?

 

Bargeldabschaffung bedingt Gratiskonto für jedermann

Bargeldabschaffung bedingt Gratiskonto für jedermann

  • Die Politik schafft langsam das Bargeld ab – um den Bürger total kontrollieren zu können – ein schwerer Angriff auf die Freiheit des Individuums, denn Geld = Freiheit
  • Schon jetzt werden aber gleichzzeitig die Menschen erst geplagt und dann geschröpft bei Kontoeröffnungen etc. = Marktversagen
  • Gleichzeitig ist die Sicherheit der Bankeinlagen nicht mehr gewährleistet – dank weltweitem Politikversagen
  • Daher muss der bargeldlose Staat jedem eine sichere und kostengünstige oder -freie Alternative bieten, seine Ersparnisse sicher aufzubewahren

Die Politiker haben sich weltweit vom Bazilus der allgemeinen weltweiten Compliance-Seuche befallen lassen. Folge: Kleinunternehmer, z.B. junge Leute, die eine Startup-GmbH gründen wollen (Beispiele persönlich erlebt), werden von den Geschäftsbanken abgewiesen, da deren hausgemachte Kosten mittlerweile zu hoch sind.

Die landen dann mit etwas Glück bei einer fallback-Lösung – in der Schweiz bei der Postfinance – die sagt cool, uuh, das ist ja eine Sitzgesellschaft (das Gegenteil kannst du als Neugründung gar nicht beweisen) das kostet leider CHF 1.500 pro Jahr Kontogebühren… kurzum: die Bevölkerung wird ganz einfach verarscht. Anderswo muss man bestechen – wozu es wiederum Bargeld braucht…

2008 mussten die Schweizer Steuerzahler – seit jeher stolz auf ihren Finanzplatz – ungefragt die UBS mit CHF 66.000.000.000, ja, 66 Milliarden Bundes- und Nationalbankmitteln retten. Die nächste derartige Krise kommt bestimmt, hoffentlich nicht bald. Der dortige Rettungsschirm der Banken ist übrigens miserabel, er taugt nicht ansatzweise, um CHF 100.000 pro Kunde einer Grossbank auszuzahlen.

Wenn nun aber das Bargeld immer mehr diskreditiert und schlussendlich fast oder ganz abgeschafft wird, ist der Bürger gezwungen, sein  Erspartes einer dieser ausländisch beherrschten (Ö: Unicredit, CH: UBS, CS…) und von charakterlosen angelsächsischen Bonunshengsten geführten Vabanque-Banken anzuvertrauen, auf Gedeih und Verderb.

Das darf ganz einfach nicht wahr sein: Konto gibts nicht, oder nur unerträglich teuer, aber haften darf das Volk schon?

Dann hat der Zentralstaat gefälligst dafür zu sorgen, dass jedermann unbegrenzt flüssige Mittel sicher irgendwo einlagern kann. Entweder bei einer Staatskasse – oder dann bei der Nationalbank.

Kann man Bargeld diskriminiren, den Bürger zur Haltung eines Kontos zwingen und ihm die Kosten aufhalsen? Müssen/sollen wir alle Umsatzprozente unserer Kreditkartenzahlungen an amerikanische (!) Unternehmen abführen, und dazu die Daten aller Transaktionen?

Also, wie stellt sich dei Situation nun dar:

 

  • Bargeld ist – in Zentraleuropa noch nicht aber allenfalls bald – weitgehend out. Schweden ist fast schon durch mit dem Thema
  • damit ist die eigenverantwortliche, direkte, selbstkontrolierte Aufbewahrung von Geld (nämlich als Bargeld) nicht mehr wirklich praktikabel
  • Kein Anbieter mehr führt Konti zu fairen Konditionen. Eine privaten Aktionären gehörende Bank kann man zur Aufnahme von  (angeblich unrentablen) Geschäftsbeziehungen mit jedermann auch gar nicht nötigen
  • Die Postfinance taugt ebenfalls nichts mehr, weil sie sich Kleinkunden mittels sekkanter Massnahmen vom Leibe schafft
  • Überall herrscht völlig paranoide Heuchelei wegen angeblich notwendiger und sinnvoller Compliance (wobei die Frage, ob das Theater wirtschaftlich vertretbar sei, tabu ist)
  • …und das alles durch Institutionen, die selbst alles andere als sicher sind und im Ernstfall den vorher als Kunden abgewiesenen Steuerzahler hemmungslos haften lassen.

 

Grundsätzlich ist wohl folgendes denkbar

 

  • jedermann kann flüssige Mittel risikolos bei der Nationalbank einzahlen. Diese kann die Aufgabe unter ihrem Schutzmantel an Banken, Postsparkassen und dergleichen delegieren.Das ist mit etwas gutem Willen durchaus machbar, die juristischen und technischen Hürden sind überschaubar.
  • oder die Postfinanz ermöglicht es jedermann, spesenfrei einen bliebigen Betrag einzuzahlen und zu halten, der durch eine Staatsgaratie gedeckt ist.
  • Das wäre nichts andseres als die Wiedereinführung der Bundesgarantie für die  Postcheckkonti – die vor einigen Jahren sinnigerweise zufällig genau zur Unzeit abgeschafft wurde.
  • Dazu müsste eine Pflicht der Postfinance kommen, jedermann ein Konto zu eröffnen – für Privatpersonen mit Wohnsitz in der Schweiz ist das der Fall, aber Firmen werden mit Scheinargumente ausgebeutet – die Kontoführungskosten müssten auf das frühere Neiveau zurückgesetzt werden. Die Kosten muss gefälligst übernehmen, wer dem Bürger das Bargeld verleidet – also der Bund.

 

  • oder die Finanzämter führen die Konti der Steuerzahler sauber kontokorrentmässig, was ohnehin überfällig und mancherorts langsam im Kommen ist. Dann kann jedermann quasi als Steuervorauszahlung beliebige Beträge einzahlen und (derzeit wohl zinslos) dort unter Staatsgarantie sicher anlegen.

Kosten und anderes gilt nicht als Argument: die Staaten und die Banken haben die Finanzszene gründlich versaut, da müssen sie auch für Lösungen sorgen. Spesenfreiheit ist opportun und sozial notwendig, denn das bisherige Bargeld konnte der kleine Mann ja auch ohne spürbare Kosten halten.

Falls dereinst am Markt wieder anständige Zinsen gezahlt werden, so sind diese in die Überlegungen einzubeziehen.

Tröstlich: B. ist mit seiner Idee nicht längr allein – diesen Artikel gefunden: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/09/02/zentralbanken-fasziniert-von-blockchain-es-geht-um-kontrolle/

German is out?

German is out?

Jetzt kommt B. selber mal mit political correctness aus dem Busch, sonst nicht seine Art.

Immer öfter sieht er dutzendweise Sprachen auf irgendwelchen Anleitungen usw. – nur ausgerechnet deutsch nicht.

Mal sehen… was diese belgische Gefriergemüse-Krämerseele www.ardo.com  zu B.’s E-Mail so meint…

Betreff : Complaint concerning discrimination of my language

Datum:    Thu, 2 Feb 2017 16:31:28 +0100

Von:         Ivo J. Bechtiger <ijb@ijb.ch>

An:           info@ardo.com

 

Dear Sirs

I have bought one of your (fine) products, a China Mix, here in Malta.

I found that you print information on the package in 12 languages, including quite seldom and exotic ones like Bulgarian, Swedish, Letvian, Lithunian and Estnian.

Estonia has just 1,3 mio inhabitans, 28% of them Russian speakers.

German is spoken also in Austria, Switzerland Liechtenstein, even Belgium. Altogether 98 million people, see https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprache#Sprecheranzahl.

I feel it very strange that you completely ignore my language and I do not think that this is politically correct.

Any historical resentments against Germany do not apply for me (as for all who were children or unborn 1945), my father was a Swiss soldier waiting 1944/45 with a loaded gun in a trench at the Swiss border to tell the Germans where Switzerland begins and Germany ends.

Verbreitung der dt. Sprache in der EU, Studie aus 2006 (Näheres siehe Wikipedia hier)

Schwarz: Sprachgebiet

Rot: je dunkler, desto mehr % der Bevölkerung sprechen deutsch

Die Rückseite ist vorbildlich mit ISO-Ländercodes beschriftet:  EN, FR, SV, ES, PT, IT, RO, BG, RU, LT, LV, ET = 12 Länder/Sprachen,  eine fast komplette Europakarte… krass zu kurz kommen die 200.000 Türken in Berlin – weil beide Sprache bzw. Länder fehlen 🙂

I would like to learn more about your attitude to the German language. It is no excuse if you do not sell this very product in German speaking countries as German speaking tourists are everywhere (like a plague sometimes…), and they do shopping all the time. If you intend to argue that everybody speaks English these days, you might as well eliminate the other 11 languages, too.

Awaiting your reply I remain,

Yours, Ivo J. Bechtiger

Denk ich an Deutschland
in der Nacht /
Dann bin ich
um den Schlaf gebracht.

Heinrich Heine

Comments welcome, äh, Kommentare willkommen, unten auf dieser Seite.

Dear Mister Bechtiger,

We thank you very much for your interest in the Ardo products and we are delighted that you appreciate them.

We looked with great attention into your question on the use of languages on our packaging and we understand your concern. Please find below our answer.

Ardo sells a big range of frozen vegetables, fruit & herbs worldwide.  When commercializing our products, we have to take into account the EU-labelling rules that include linguistic regulations that apply to the packaging. These regulations state that the information should appear in a language that is easily understood by the consumers of the member state where a food product is marketed. We comply with this principle as the languages printed on our packaging correspond to the markets where we intend to sell our products.

The product you refer to, i.e. “China Mix”, is not intended to be sold in German speaking countries. Taking into account the foregoing there is no legal obligation to include the German language on the packaging for products intended to be sold amongst others in Malta.

We hope that this explanation below will answer your question and will take away any concern you may have and that you will continue buying the Ardo products in Malta or elsewhere.

Kind regards,

Nicole Wille
Sales Manager
T +32 51 335 560 | M +32 476 30 75 42
www.ardo.com

…immerhin, es kam eine Antwort.

Befriedigend ist sie nicht…

  • we understand your concern – nett aber nicht hilfreich
  • there is no legal obligation to include the German language – ohne Vorschriften gibts kein vernünftiges Verhalten?
  • Ich will den Deutschen nicht helfen, stelle aber sachlich fest: sie sind die Zahler der gesamten EU…

 

Verachtet mir die Meister nicht

Verachtet mir die Meister nicht

…meint Hans Sachs in  Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner. Der wusste wohl damals schon:

Akademiker gibt es genug.
Leute, die was können, gibt es immer weniger
.

Seit über 125 Jahren unterhält der Kanton Zürich eine Lehrwerkstätte für Möbelschreiner an der Gerechtigkeitsgasse. Dort lernen junge Menschen solides Handwerk alter Schule.

Nun soll diese Institution geschlossen werden, denn Geiz ist geil.

Deutlich weniger zweckmässige Massstäbe  gelten aber für weitaus fragwürdigere Ausbildungen – nämlich für solche akademischer Art.

B. hat sich mit einem Brief an die zuständige Regierungsrätin gewandt, der nachstehend wiedergegeben wird.

Brief vom 8 Juni 2016 an die zuständige Regierungsrätin:
[eine Regierungsrätin entspricht in Österreich einer Landesrätin, in Deutschland einer Ministerin]

Sehr geehrte Frau Dr. Steiner

Sinnvolle Dinge leistet sich unser Staat, gerade in Sachen Ausbildung. Da gibt es das Medizinhistorische Institut des unseligen Mörgeli, wo sich junge Mediziner an alten Mullbinden an überholten Technologien sinnvoll weiterbilden können, dann Soziologen und Genderbeauftragte mitsamt Professuren und massenweise auszubildenden künftigen Gleichtellungsbeauftragt/innen, alle mit glänzenden Beschäftigungsaussichten auf Steuerzahlers Kosten, dann seelenlose Bologna-Juristen ohne Sozialkompetenz, hohle HSG-Betriebswirte, die nur Arbeitsplätze streichen können, kurzum, ein unendliches Sammelsurium an grandiosem Akademikertum.

Handfestes ist hingegen nicht gefragt, etwa die Lehrwerkstätte für Möbelschreiner, die soll geschlossen werden. Wer Möbel braucht, soll doch zu IKEA gehen, das fördert auch die Wirtschaft, weil jeder Kasten nach zweimal Zügeln garantiert auseinanderfällt und daher ein neuer benötigt wird. Eines Tages werden wir nicht einmal mehr unsere Särge tischlern können, dann werden wir halt in Pappkartons kremiert.

Namibia - einst deutsche Musterkolonie - da können heutige dt. Manager von Kaiser Wilhelm was lernen: sogar die Bremer Stadmusikanten waren schon hier.

Wozu finanzieren wir eigentlich so sinnvolles wie protestantische Theologie an der Uni? Die Damen und Herren sind den Beweis der Existenz irgendeines Gottes bis heute schuldig geblieben. Die Bretter vor den Stirnen der Politiker hingegen, die sind offensichtlich real… und daher ist die Förderung der Holzbearbeitungskunst sinnvoller als die ganze Theologische Fakultät.

Im Ernst: Es ist dünkelhaft, Pseudowissenschaften zu finanzieren, aber gesundes Handwerk aussterben zu lassen. Wenn das erstere Staatsaufgabe ist, dann auch das zweite.

Ein braver Schreiner ist mir als Nachbar lieber als ein eigenbrötlerischer Geisteswissenschaftler. Der Staat soll, wenn er schon die Jugend ausbilden will, nicht auf dem praktischen Auge blind sein.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Ivo J. Bechtiger”

Entsprechend der Landessitte pflegen schweizerische Behörden dem Bürger sauber schriftlich zu antworten, wenngleich in diesem Falle ausweichend:

Namibia - einst deutsche Musterkolonie - da können heutige dt. Manager von Kaiser Wilhelm was lernen: sogar die Bremer Stadmusikanten waren schon hier.

< aja, soviel Liberalismus hat B. schon lange vermisst: “Grundsätzlich sollen sie [staatliche Institutionen, namentlich Lehrwerkstätten oder schlimmeres, wie Universitäten] nur geführt werden, wenn der Ausbildungsbedarf nicht auf andere Weise gedeckt werden kann...”

Bei den Theologen ist der Ausbildungsbedarf mangels eines Gottes und insbesondere mangels Gläubiger weitaus weniger ausgewiesen als der Bedarf nach Möbeln, Särgen inbegriffen.

Sektenförderung durch den (vorgeblich) säkularen Staat ist Sache der Anhänger des betreffenden Kultes. Esoterische und andere Minderheitsbedürfnisse zu befriedigen würde auch eine staatliche Akademie für Scientologen rechtfertigen, oder Ideologieausbildung, z.B. ein Batchelor-Diplom für Neonazis oder Maoisten. 

Aber auch der Bedarf nach Genderbeauftragten und dergleichen Nützlingen ist überdies künstlich durch sog. Befindlichkeiten von selbsternannten Gutmenschen geschaffen. Der Bedarf, sich – ermattet von Diskussionen mit solchen Zeitgenossen – auf einen bequemen Stuhl zu setzen, ist da weitaus klarer ausgewiesen.

Erst kommt das Fressen, dann der Stuhl, das Bett, der Kasten, und dann kommt die Moral(theologie).

frei nach Brecht

Fazit: Schreiner sind

wichtiger als Theologen

SwissPass Nummerndebakel

SwissPass Nummerndebakel

Merke: das ist die 10-stellige Kundennummer, für SBB-Zwecke scheinbar unentbehrlich.
Zum Jux ist auch noch die alte Halbtaxabo-Nummer oben drauf, 3 Buchstaben & 3 Zahlen

…und das ist die 12-stellige Swisspassnummer, damit keiner drusschunnt.

Warum ist die SBB-interne Nummer vorn und die eigentliche Swisspassnumer klein und versteckt hinten?

Stolz erfasst B., der stets vorgibt, ein grüner Aktivist zu sein (aber lieber seinen alten Mercedes S400 fährt als einen Carsharing- Goggomobil-Smart) seinen neuen Swisspass (ein Halbtaxabo-Surrogat) auch als Mobility-Zugangskarte und tippt brav die dicke fette Nummer auf der Swisspass-Vorderseite ein.
Das System weigert sich, das zu fressen.
Daher eine Mailanfrage:

Wieso stehen auf dem Swisspass vorne die alte Halbtaxabo-Nummer plus eine 10stellige Zahlengruppe – und wenn man diese dann verwendet, geht nichts, denn auf der Rückseite ist diskret die angeblich richtige 12-stellige Nummer  aufgedruckt?

Man hätte ja anmerken können, welche die richtige sei und zudem ist eine davon wohl verzichtbar??

Welcher Löli hat sich das ausgedacht? Einer der ein tolles Honorar für den Entwurf erhalten hat?

…woraufin die schöne T. K. rechtfertigt, dass die Vorderseite die SBB-internen Nummer enthalte. Ist der Swisspass nun ein Gemeinschaftswerk oder eine SBB-Angelegenheit?  – die Kondukteure brauchen ohnehin keine Nummern mehr, die lesen ja den Chip in der Karte aus? Wozu diese Nummer an der falschen Stelle?

Nebensache, SBB-Datenschrott aus dem letzten Jahrhundert, ist Hauptsache. Die uralte Datenbank wollen die wohl noch ein paar Jahrzehnte weiterführen, statt die Swisspassnummer zu verwenden?  Oder aber: warum brauchen die anderen eine Swisspass-Numer, wenn es eine SBB-Nummer gibt?

Deutschland, erwache!
denn die Schweizer sind dir dicht
auf den Fersen…

Oh mia patria, si bella e perduta…

Verdi, Gefangenenchor aus Nabucco

Ref.: KUDI7915055

Sehr geehrter Herr Bechtiger

Vielen Dank für Ihr E-Mail.

Die zehnstellige Nummer auf dem Swisspass (xxx-xxx-xxx.x)  ist die Kundennummer die zwölfstellige Nummer ist die Swisspass Nummer. Für die Serviceleistungen der SBB brauchen Sie die Kundennummer. Da es aber auch möglich ist Leistungen einiger Partnerunternehmen auf den Swisspass zu laden, braucht es auch die Swisspassnummer.  Aus diesem Grund sind auch beide Nummern auf dem Swisspass ersichtlich.

Weitere Informationen zu unseren Partnerdiensten  finden Sie unter folgendem Link:

https://www.swisspass.ch/plus/partner

Freundliche Grüsse und einen schönen Tag
T. K. [Name auf Verlangend er SBB unkenntlich gemacht!]

SBB AG
Contact Center
GA-Service Center
Postfach 176
CH – 3900 Brig
Telefon 0848 44 66 88
ga@sbb.ch – www.sbb.ch/ga

Das ist nicht die perfektionistische Schweiz, auf die ich als geborener Aulandschweizer einst stolz war – sondern ein in administrativ schleissig geführter Drittwelt-Laden mit staatlich bzw. stattlich besoldeten Managern, denen an mal den Hintern versohlen sollte, satt sie mit Boni zu vergolden – Diebe am Volk!

Ein weiteres trauriges Kapitel ist der Gültigkeitsbeginn: auch wer nahtlos ein Halbtax mit neuer Gültigkeitsdauer erwirbt, kann das alte nicht einfach entsorgen. Das neue ist nicht – wie es logisch wäre – ab Ausstellung  sondern ab Stichtag der Verlängerung gültig.

Wer das alte nicht mehr dabei hat und vor Beginn des neuen Bahn fährt, könnte glatt gebüsst werden…

 

 

Rund zwei Jahre später:

B.’s Halbtaxabo macht international Furore…

Lieber Ivo

Man kann heutzutage nicht einmal in Ruhe Zugsverbindungen heraussuchen, ohne auf Deine freundliche Erscheinung zu stossen. Offenbar arbeitest Du neuerdings als “Hans Muster”. Nicht schlecht, hoffentlich stimmt das Honorar!?

Beste Grüsse

Fritz

 

Lieber Fritz

Danke herzlichst!

Die haben ganz einfach irgendwo ein Halbtaxabo-Bild gesucht und eins auf meiner Homepage gefunden, streng genommen müsste ich mich massiv aufregen, Recht aufs eigene Bild, Identity Theft usw., aber eigentlich amüsiere ich mich :-).

Mein Blogeintrag ist übrigens recht bissig: https://www.bechtiger.at/swisspass-nummerndebakel/ -schau das mal an…

Du erinnerst dich sicher, dass ich früher weniger Schweiz-kritisch war…

Zudem zeigt auch der von dir gefundene Artikel  https://hilfe.trainline.de/article/430-bahncard-oder-ermassigungskarte-hinzufugen, dass kein Mensch drusschunnt, wenn es um den Nummernsalat auf dem Halbtaxabo geht…

Beste Grüsse, Ivo

Einleitung – weshalb dieser Blog?

Einleitung – weshalb dieser Blog?

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient (Toute nation a le gouvernement qu’elle mérite) sagte einst der französische Diplomat Joseph de Maistre.

Es hat aber auch jedes Volk die Nachbarn, die Anwälte, die Ärzte, die Lehrer, die Gastwirte, ja selbst die Nutten, die es verdient.

Ganz zu schweigen von den staatlichen Instututionen, den Sozialwerken, den Religionsgemeinschaften etc.

Die Folge: Every decent man is ashame of the government, he lives under  (H.L. Mencken). Was, kombiniert mit der obigen Aussage bedeutet, dass wohl das Volk der Grund aller Unzulänglichkeiten ist? Denn ein  decent man  lebt unter einer schlechten Regierung, und die ist so, weil sein Volk diese so wie sie ist, verdient.  Was mich zur Aussage brachte: Die ganze Menschheit ist ein einziges Personalproblem.

Nun, wie verdient man sich eine bessere Regierung? Durch Kritik, Kritik und nochmals Kritik. Das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit und Pressefreiheit will genutzt sein. Wer sich nicht äussert, verliert das Recht zu kritisieren – oder wie das germanscieh Rechtssprichwort sagt: Wer sich seines Rechts verschweigt, verliert es.

So denn: Jedes Volk hat die Regierung die es verdient – ich verdiene eine bessere. Daher dieser Blog.

 

1830

Namibia - einst deutsche Musterkolonie - da können heutige dt. Manager von Kaiser Wilhelm was lernen: sogar die Bremer Stadmusikanten waren schon hier.

No Facebook – no Twitter = no NSA

No Facebook – no Twitter = no NSA

Original Logo

Improved Version, with ears

US-Taxpayer Motivation Version

No comment

Bitte um Verständnis, dass ich aus Prinzip KEINE Twitter/Facebook/… “Freunde” annehme.

Ich glaube gute Gründe dafür zu haben: ich lege meine wertvollen und geschätzten Verbindungen zu anderen Menschen nicht freiwillig der breiten Öffentlichkeit dar – für Neugierige nicht und  schon gar nicht gegenüber staatlichen Institutionen.

Ich bin zwar da und dort Mitglied, um diese Plattformen verstehen zu lernen, aber nur pro forma und prinzipiell inaktiv.

Please understand that for principal reasons I do NOT accept any “friends” on Facebook and the like.

I believe there are good reasons NOT to publish all my valuable links to my esteemed real friends to the whole populace of the planet, in particular not to the Dep State, e.g. to the NSA.

I am a member on some of these platforms, but just pro forma, in order to learn about them, not as an active user.

Übrigens, dasselbe gilt für meine generelle Vermeidung von Dropbox, Clouds und dergleichen öffentlichen Speichermedien.  Ich unterhalte diesbezüglich eigene Infrastuktur auf von mir kontrollierten Servern. Bei Bedarf zum Datenaustausch melde ich mich ganz von selbst mit den nötigen Angaben.

By the way, similar concerns give reason for non-use of Dropbox, Clouds and other public storage of personal data. I prefer my own infrastructure in this field. In case of necessity, I shall inform you accordingly

Das untenstehenden Statement eines Facebookers sei herzlich zur Lektüre empfohlen:

The funny statement below tells you all about it – please read it carefully and open your eyes…

Hi everybody

For those of my older generation who do not really comprehend why Facebook exists, it’s a way of sharing your life with thousands and making new friends.

Currently, I am trying to make friends outside of Facebook while applying the SAME PRINCIPLES.

Therefore, every day I go to the Market Place and tell the passers-by what I have eaten, how I feel, what I have done the night before and what I will do tomorrow night.

Then I give them pictures of my family, my dog and me gardening and spending time in my pool.

I also listen to their conversations and I tell them I love them.

And it works.

I already have 3 persons following me: 2 police officers and a psychiatrist!!

Yours, John Doe

Hallo! Ist da Giovannis Pizza-Sevice?

Nein, hier ist Googles Pizza-Service.

Sorry, dann hab ich wohl die falsche Nummer?

Nein, Google hat die Nummer gekauft.

OK, dann möchte ich gerne….

Wollen Sie das Übliche? Das Übliche?

Wieso kennen Sie das?

Gemäss unseren Aufzeichnungen der letzten 12 Anrufe haben Sie Pizza mit Käse, Wurst und dicker Kruste bestellt.

OK, genau das will ich auch! Dürfte ich vorschlagen, dass sie dieses Mal eine Pizza mit Ricotta, Rucola und getrockneten Tomaten bestellen. Nein, ich hasse Gemüsse!

Aber Ihr Cholesterin-Wert ist nicht gut.

Wie können Sie das wissen?

Aus Ihrem Gesundheits-Profil. Wir haben die Resultate Ihrer Blutwerte der letzten 7 Jahre.

Okay, aber ich will nicht diese Pizza. Ich habe meine Medizin schon genommen.

Sie haben Ihre Medizin nicht regelmässig eingenommen. Vor 4 Monaten haben sie online eine Schachtel mit 30 Tabletten in der Versand-Apotheke Sunstore gekauft.

Ich habe noch in einer anderen Apotheke eingekauft.

Das ist aber nicht auf Ihrer Kreditkarte abgebucht.

Ich habe bar bezahlt.

Gemäss Ihrem Bankkonto haben Sie dafür nicht genügend Bargeld bezogen.

Ich habe noch andere Geldquellen.

Das ist aus Ihrer letzten Steuererklärung nicht ersichtlich, also handelt es sich um nicht deklariertes Einkommen.

ZUM TEUFEL MIT IHNEN! Genug! Ich habe die Nase voll von Google, Facebook, Twitter, WhatsApp und Konsorte. Ich werde auf eine Insel gehen ohne Internet, ohne Telefon und wo mich keiner auspionieren kann.

Ich verstehe Sie, aber vorher Sie müssen Ihren Pass erneuern. Er ist vor 5 Jahren abgelaufen.

Ein weiteres schönes Beispiel betreffend Facebook-Exhibitionismus:

Hört auf mit Disclaimern!

Hört auf mit Disclaimern!

 

     

Spart tausende Seiten Papier

– rettet ganze Wälder –

hört auf mit E-Mail-Disclaimern!

 

Save thousands of pages

on your printers –

stop e-mail-disclaimer nonsense!

In fortschrittlichen, zivilisierten Ländern (sog. civil law countries) besteht kein vernünftiger Grund, E-Mails durch lange und komplizierte Disclaimer-Texte unproduktiv zu verlängern und für deren Ausdruck ganze Wälder abzuholzen.

In solchen Staaten ist das Recht sauber kodifiziert und  daher der Formalismus begrenzt.

Formalismus ist regelmässig ein Zeichen von Dummheit.

Übertretungen werden ganz einfach durch die bewährten Mittel des Straf- und Zivilrechts geahndet.

Der Disclaimer-Spuk ist daher dort vollkommen entbehrlich.

Es ist doch nicht mehr als eine Frage des Anstandes, versehentlich erhaltene Post weiterzuleiten und nicht zu missbrauchen!

In altmodisch-formalistischen Jurisdiktionen (sog. common law countries, wie insbesondere den USA und anderen juristischen Entwicklungsländern) wird es von der Zunft der Juristen für notwendig gehalten, unsinnige und überlange Erklärungen (sog. Disclaimer) an E-Mails anzuhängen.

Juristen sind die Totengräber der Gesellschaft (Tucholsky)

Ich erkläre hiermit durch Anbringung eines Links auf meinen Mails, dass für diese juristisch und moralisch zurückgebliebenen Mitmenschen der nachstehend wiedergegebene “Disclaimer” verbindlich ist. Für normale Leute braucht es so was nicht.

E-Mail Disclaimer (nur für Angelsachsen)

 

Die Information in dieser E-Mail-Nachricht (samt Anlagen) ist vertraulich. Die Kenntnisnahme und Verwendung der hier enthaltenen Informationen ist nur denjenigen Personen gestattet, an die diese Kommunikation adressiert ist und/oder die zur Kenntnisnahme und Verwendung dieser Daten ausdrücklich ermächtigt wurden. Sollten Sie diesem Personenkreis nicht angehören, werden Sie hiemit davon in Kenntnis gesetzt, dass jegliche Weiter- und Wiedergabe, Vervielfältigung, Verbreitung, Verwendung und/oder Handeln aufgrund des Inhalts dieser Informationen zu unterlassen ist. Sollten Sie diese Nachricht versehentlich erhalten haben, ersuchen wir Sie, uns über diesen Umstand zu unterrichten. Bitte löschen Sie dann anschliessend diese E-Mail endgültig von Ihrem System.

In modern, civilised countries (therefore also called civil law countries) there is no reason to add long and complicated disclaimers to e-mails and to waste resources therefore.

In such jurisdictions the law is codified and clear, and therefore formalism is limited.

Formalism is by definition a clear indicator for stupidity.

In fair countries with fair inhabitants offences against politeness, fairness and discretion are just punified by civil and criminal law.

Therefore the disclaimer-nonsense is absolutely not necessary in such places.

I strongly believe that it is just a matter of decorum to forward a message which has been received by error to the correct adressee and not to abuse it!

In some odd and formalistic jurisdictions (so called common law countries, like the US, the UK, and other underdeveloped parts of the world), where lawyers create avoidable work all day, people have started to add really silly declarations to their e-mails – and, crazy but true – civil law people start to copy these strange habits as they believe it is up-to-date to follow the general trend to total decadency.

Lawyers are the gravediggers to human society (Tucholsky)

To cut a long story short, I add a link to all my e-mails and hereby I declare, that for all these legally and mortaly retarded people the below declaration (“Disclaimer”) is valid in order to tell them what they should know anyway – if they were literate.

E-Mail-Disclaimer (less developed jurisdictions)

The information contained in this e-mail message (including attachments) is privileged and confidential. The information contained herein is intended solely for the use and knowledge of the individual(s) to whom this communication is addressed and/or others authorised to receive it. 

If you are not the intended recipient, you are hereby notified that any disclosure, copying, distribution, use and/or taking action relating to the contents of this information is strictly prohibited. 

If you accidentally received this e-mail, kindly let us know about this. On having done so, please delete this e-mail permanently from your system.

Denk mal nach: Warum braucht es bei einem Brief, der ja auch ins falsche Postfach gelegt werden könnte, keinen Disclamer? Warum dann bei einem E-Mail? Diese Erkenntnis sollte man unbedingt für sich behalten, sonst bürgert sich der Unfug dort auch noch ein…

Why do we not add disclaimers to normal snailmail-letters, which migt end up in the wrong PO-Box or otherwise be handed over to the wrong person? Where is the logic – why is that so important on e-mails?

Die Case-Law-Seuche ist auf  den ersten Blick nicht weit verbreitet, dominiert aber doch die Weltwirtschaft…

Das Katharinendenkmal – 2002

Das Katharinendenkmal – 2002

Katharina von Zimmern (2. von links)…

Es wird gerne verschwiegen: Zürich war von 1218 bis zur Reformation eine formell von der Äbtissin des Fraumünsters regierte Stadt. Die Äbtissin hatte Sitz im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches – zuhause machten die Zünfter allerdings damals wie heute mit der Stadt, was sie grad wollten.

Als die Reformation ausbrach und das Volk vor den Klostermauern tobte – klar, wer will nicht Kirchensteuer sparen – übergab die dannzumalige Äbtissin, die fesche Katharina von Zimmern (1478-1547) am 7. Dezember 1524 das Kloster samt seinen Besitztümern dem Rat der Stadt Zürich.

Politisch war das unausweichlich und friedenswahrend – rechtlich aber unzulässig und nicht unumstritten – «unloblich» (wie ihr Neffe meinte).

Die schöne Katharina wanderte in ihre deutsche Heimat zurück, verheiratete sich und erfreute sich bescheiden aber würdig eines weltlichen Lebens. Und wenn sie nicht (mit 70) gestorben wäre, lebte sie heute noch.

Soweit das schöne Märchen. Nach langer Vergessenheit kommt nun das Denkmal.

B. störte sich sogleich an der Phantasielosigkeit und Beliebigkeit von 37 Kupferquadern zwecks Erinnerung an eine zarte Klosterfrau und konnte nicht widerstehen, sich dazu mit bissigen Satire bemerkbar zu machen

…hier das wohlverdiente Denkmal (glänzend neu, noch ohne Patina)

Hier vorab das Original – der Text wird  weiter unten leicht lesbar dargestellt und kommentiert…

Der Form nach handelt es um ein heuchlerischen Schreiben vom 30. Mai 2002, an den löblichen Stadtrat von Zürich, in dem B. sich um die Bauausführung für das tolle Denkmal bewirbt…

..welches von Dr. Jean-Pierre Hoby, Direktor Kulturförderung im zuständigen städtischen Präsidialdepartement – spät aber doch  – am 23. September 2002 in wohlgesetzten Worten beantwortet wurde (gut lesbares PDF ganz unten).

 

Hier nun das Schreiben (links, in Einzelzeile zerlegt) samt Kommentar (rechts)

 

Hier nun das Schreiben (weiss  hinterlegt) samt Kommentaren (gelb)

EINSCHREIBEN
An den löblichen Stadtrat
von Zürich
Stadthaus
8022 Zürich

30. Mai 2002

Bewerbung um Denkmalerrichtung

Sehr geehrte Damen und Herren

Einen Stadtrat  “löblich” anzusprechen, ist zwar eine alte Tradition… meist glatt verlogen…

…aber in der schlicht-republikanischen Schweiz jenseits von Gut und Böse – genau drum steht es denn hier auch so…

EINSCHREIBEN macht schon mal ein seriöses Bild…

 

Mit grosser Freude lese ich in der NZZ vom 28. Mai 2002, dass der Äbtissin Katharina von Zimmern (1478 – 1547), welche in der Reformationszeit durch kampflose Abtretung ihres Klosters an die Stadt positiv auffiel, ein ansprechendes Denkmal im Hof zwischen Fraumünster und Stadthaus errichtet werden soll.

Die Freude ist etwas gesucht – zudem schwingt die Kritik des Juristen mit, denn einfach so was verschenken geht nicht.

Ein städtischer Spitaldirektor kann auch nicht einfach so und ohne Zustimmung von oben sein ganzes Spital an eine Privatklinik verschenken. Gibt Gefängnis, nix Denkmal.

Wie bei Denkmälern für Feldherren längst üblich, wird zwar einmal mehr Personenkult um einen Chef/Chefin getrieben, und alle Gefallenen und Mitstreiter gehen leer aus. Für alle Nonnen, Klosterfrauen und barmherzigen Krankenschwestern gibt es für jahrhundertelange aufopfernde Pflegearbeit nämlich meines Wissens kein Denkmal. Wer auf ein solches spekuliert, muss schon  – do ut des – ein grösseres Vermögen, das ihm rechtlich gar nicht selber gehört, unbefugt verschenken und dann ca. 500 Jahre geduldig auf sein wohlverdientes Denkmal warten.

[do ut des = lat. “ich gebe,damit du gibst”]

Unsere Katharina erhielt ihr Denkmal 2003, also exakt 479 Jahre nach ihrer grosszügigen Veruntreuung von 1524.

Andererseits bleibt ihr eine Heiligsprechung dank rechtzeitiger Konversion zum Protestantismus  erspart – bei den heutigen Päpsten ist andererseits nichts gänzlich unvorstellbar…

Ein Orden für den Generalfeldmarschall, dafür den Tod für Tausende biedere Familienväter… nichts neues unter der Sonne. Immerhin gibt es inzwischen da und dort ein “Grab des Unbekannten Soldaten” – wer hat je an die unbekannte Krankenschwester oder dergleichen gedacht?

Hans Waldmann, Zürcher Despot, einst mächtig, dann 1489 geköpft, musste nur bis 1937 = 448 Jahre auf sein Denkmal warten. Weniger lang, dafür aber auch um einen Kopf kürzer.

Dennoch herrscht Freude: Der Vorschlag von Frau Anna-Maria Bauer setzt die femininen Formen der jugendlichen Äbtissin vermittels 37 ziegelsteinähnlicher Kupferquader, in Altarform aufgebaut, in einen bezaubernden Metallklotz um, der sich wohltuend von der kitschig-neugotischen Umgebungsarchitektur abhebt.

…ein grober Klotz für den Groben Ernst? Nö, für eine zarte, gebildete Renaissanceschönheit. Auffallend feminine Formen, nicht wahr?

Der Grobe Ernst ist übrigens keine rauhe Sagengestalt, sondern der Name eines Restaurants im Niederdorf, benannt nach seinem ersten Gastwirt, Ernst Grob.

Diese Idee wird nicht nur als zeitlos gewürdigt, ich sehe darin vor allem auch Zweckmässigkeit und Beliebigkeit: Wir Schweizer, die wir das hehre, vaterländische Erstaugustfeuer hemmungslos auch zum grillieren der dazugehörigen Bratwürste zweckentfremden, wissen sicher auch in späteren Jahrzehnten, wenn vielleicht niemand mehr weiss, wer die gute Katharina wirklich war, den praktischen und dank Metallausführung vandalensicheren  Picknicktisch in Stadthausnähe sinnvoll zu nutzen.

B.’s böse Ahnung hat sich voll bestätigt. Spuren von Trinkgelagen (Flaschenboden) auf dem nützlichen Denkmal…

Das Ding wiegt übrigens immerhin 11 Tonnen – Kupferdiebe klauen deshalb lieber SBB-Fahrleitungsdraht…

 

Zudem ist es allemal angebracht, jedes freie Plätzchen Park oder Innenhof mit einem Denkmal zu verstellen, denn wo nichts ist, kann sich ein unbegabter Normalverbraucher oder städtischer Beamter schwerlich was denken, daher: Denkmäler überall und jederzeit! Cogito ergo sum (Cartesius), ich denke, daher bin ich. Das Denk-Mal regt somit zum Sein an, ein möglicherweise unbeabsichtigter philosophischer Nebennutzen, der wohltuend zum profanen Picknick kontrastiert, obwohl gilt: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral (Brecht).

Denkt, daher ist er. Denk mal nach!

 

Denkt vulgärer, daher isst er nicht – er frisst.

 

Praktisch dünkt mich auch die beliebige Wandelbarkeit: Mangels äusserer Ähnlichkeit zu irgendwas können spätere Generationen das Denkmal ohne besondere Mühe durch Änderung der Inschrift, welche als Spruchband auf dem Boden des Innenhofes angebracht werden soll, umwidmen, z.B. in eine Gedächtnisstätte für Velorennfahrer Ferdi Kübler (1919 – ????) oder – la suisse n’existe pas – als altare della patria zum Gedenken an die bis dannzumal an Dekadenz zugrunde gegangene Schweizerische Eidgenossenschaft (1848 – ????).

Die Usurpation von Denkmälern war schon bei den alten Ägyptern üblich.

Je abstrakter das Denkmal, desto flexibler sind die Umwidmungs-Möglichkeiten. Hier wurde also mal vorausgedacht!

Hier Velosportler Ferdy Kübler, Nationalidol … inzwischen (2016)  tatsächlich – wie von B. trefflich vorhergesehen – verstorben.

 

Wie dem auch sei, mir imponiert die in der Nähe der Bahnhofstrasse so passende goldbarrenartige Gestaltung, die mich ganz persönlich unmissverständlich an die Solidaritätsstiftung erinnert. Bei einem Kilopreis von Fr. 16.000 könnte man das ganze übrigens bei gleichbleibenden Kosten auch aus 21,8 kg purem Gold (im Gegensatz zum patina-anfälligen Kupfer verwitterungsbeständig und säurefest) errichten, etwa in Form von knapp zwei 400-Unzen-Goldbarren der Nationalbank, diebstahlsicher verschraubt.

 

Zentralbankbarren sind meist 400 Unzen = ca. 12,5 kg schwer. 2002 waren sie allerdings billiger als heute.

Dass das ganze Ding inzwischen längst dunkelbraun statt kupferglänzend geworden ist, hat B. nachweislich vorhergesehen und angekündigt … ein finsterer Klotz. Mehr eine strategische Metallreserve für das Eidgenössische Oberkriegskommissariat – ja, kein Jux, das gibt es wirklich –  und es befasst sich nachweislich mit lebenswichtigen Fragen, wie hier aufgezeigt wird:

Da das ganze nicht aussieht wie ein fertiges Denkmal, sondern eher wie der Sockel zu einem solchen, entsteht der anregende Eindruck von Unvollkommenheit – oder das Gefühl, den Erbauern sei mitten in der Bauphase das Geld ausgegangen.

 

Geld war aber genug da, sogar für ein richtiges, schönes Denkmal: Tatsächlich erzielte die Stadt 2003 unbeabsichtigt einen Überschuss von CHF 136 Mio – es hätte schlimmstenfalls noch für bis zu 544 zusätzliche Billigversion-Denkmäler (Sockel only) à Franken 250.000 gereicht.

Das Oberkriegskommissariat (oder, falls es das gibt, das Unterkriegskommissariat Zürich/rechts der Limmat) hätte ob der verstärkten Kupferreserve seine helle Freude gehabt.

 

Gewaltig ist allerdings der Aufwand, den die finanzschwache und steuerlich unattraktive Stadt – die das der Äbtissin 1524 entwundene Klostervermögen offenbar in den letzten 478 Jahren nicht effizient verwaltet hat – sich leisten will. Eigenartig-nebulos ist die Vorstellung, das Projekt komme auf „250.000 bis 350.000 Franken zu stehen“.

Schon eigenartig, diese Preisdifferenz – Kupfer ist Kupfer, das hat einen Weltmarktpreis.

In jedem anderen Land würde man klar auf Korruption tippen. In Zürich nicht, die Zuständigen rechnen wohl nur vorsichtshalber mit Marktschwankungen und scheuen die Mühen einer Terminmarktabsicherung.

Wir sprechen also von Kosten von bis zu Fr. 9.459,46 pro Kupferquader, vermutlich einschliesslich Kosten der Umweltverträglichkeitsprüfung und anderer Behördenschikanen. Falls Fr. 250.000 (Fr. 6.756,76/Quader) reichen, könnte man statt dessen mit den eingesparten Fr. 100.000 weitere 14,8 Quader anbauen und das Denkmal, der Bedeutung der Sache gerecht werdend, um 40% vergrössern!

Ferdinand Kürnberger hatte 1872 den Begriff “Denkmalpest”  geprägt, gegen all die Monumente jener Epoche…

 

Hier muss ich mich als Steuerzahler für die gute Sache wehren. Es darf nichts ein, dass man für 37 simple Kupferquader, die ja ohne besonderes handwerkliches Können auf Hundertstelmillimeter genau in jeder zweitklassigen Metallwarenfabrik angefertigt werden können, Fr. 350.000 aufwirft – um einer sonst unbekannten Klosterfrau zu gedenken, die weder quaderartig-kantig war oder dachte, ein allzu freizügiges Herz, keines  aus Metall hatte, somit mit Kupfer nichts am Hut (bzw. unter der Haube) hatte und auch nicht wusste, was ein Picknick ist.

Zum Thema Haube:

Weshalb die Aufregung wegen der Musliminnen? Noch in meiner Kindheit trugen katholische  Nonnen exakt dieselben Gewänder. Und selbst im reformierten Zürich sieht mal allenthalben (maus)grau gekleidete Diakonissinnen, die aussehen wie frisch gebleichte ältliche Araberinnen.

 

Möglicherweise wäre die gute Frau allerdings zu einem Buntmetall-Klotz erstarrt, wenn sie wüsste, was man da zu ihren Ehren in ihren einstigen Garten stellt.

Kurz und gut: bei allen guten Absichten wird deutlich zuviel Geld unnötig ausgegeben und es keimt der Verdacht, eine Mafia aus selbsternannten Kunstexperten und Künstlern saniere sich auf Kosten der Allgemeinheit, mit Kickbacks vom Kupferschmied und Champagner und Lachsbrötchen bei der Einweihungsfeier.

…wie geahnt: alles was Rang und Namen hat, von Bundesrätin Calmy-Rey angeführt… Männer sind nur für Statistenrollen zugelassen.

Wein und teure Brötchen für die selbsternannte Kulturelite; Steuerrechnungen fürs einfache Volk.

B, offensichtlich ein Meister der Politischen Antizipation hat dies alles weise vorausgesehen, wie sein Brief beweist.

Derlei Schmach möchte ich nicht auf der Stadt und ihrer Lieblingsäbtissin sitzen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Errichtung dieses zauberhaften Denkmals öffentlich ausgeschrieben wird, damit die Belastung für den Steuerzahler in Grenzen bleibt und bewerbe mich schon heute um die Bauausführung.

Ich darf davon ausgehen, dass Sie mich zu gegebener Zeit zur Offertstellung einladen und sichere Ihnen schon heute eine technisch perfekte und wesentlich preisgünstigere Ausführung sowie pünktliche Fertigstellung auf den 8. Dezember 2003 zu und freue mich auf eine angenehme Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüssen

cc:
Tageszeitungen
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Johann Eduard Bechtiger (1862-1930)

Zudem war B.’s Urgrossvater  Kupferschmied in Bütschwil/Toggenburg, da ist die Familienehre gefordert.

 

Nun folgt das gelungene Schreiben von Dr. Hoby. Da die Einweihung reine Frauensache war, kam er wohl nicht zum Wort.

Darunter können Kommentare abgegeben werden – ich schätze Schmeicheleien aller Art, vertrage aber auch Kritik…

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