Gründonnerstag im Lift – und Blackout

Gründonnerstag im Lift – und Blackout

Ein Zwischenfall... und diese Lichter sind weg

…kann die Feuerwehr einer Grossstadt innert nützlicher Frist alle in Aufzügen steckengebliebenen Menschen befreien?     

Was ist, wenn der grosse Blackout wirklich kommt

In der NZZ  vom 08.10.2022 beschreibt und testet Robin Schwarzenbach anschaulich urban survival ohne Strom

Er tastet sich mit einem Selbsttest an ein stromloses Leben heran

  • kocht mit Brennsprit, lebt bei Kerzenlicht
  • vermisst das Züritram, macht Homeoffice mit Laptop
  • Bürohaus- und Supermarkt-Türen gehen nicht auf
  • friert, lebt vom Notvorrat, inkl. Trinkwasser, ärgert sich über Putin
  • installiert die Notfall-App der Regierung
  • und informiert sich bei Polizei und Feuerwehr über deren Szenarien, Informations-Vorbereitungen, Notfall-Treffpunkte…

Doch eines geht ihm und dem Sprecher der städtischen Führungsorganisation unter, nämlich das heisse Problem der Liftanlagen in all den Wohn/Geschäftshäusern.

Im Normalfall...

ruft jemand, der in einem ausgefallenen Lift steckt via heutzutage vorgeschriebenem Lifttelefon die Feuerwehr oder eine Lift-Wartungsfirma an, in Zürich der Regel Walder Lift, das  ist die grösste in der Stadt, ein Beinahe-Monopolist.

Bei Total-Blackout hätten diese Dienste dann eine Riesenmenge Anrufe, die nicht einmal zu einem Bruchteil entgegengenommen werden können, das Festnetz wäre weitgehend sofort unbrauchbar, das Mobiltelefonnetz nach gut einer Stunde.

… und nun dasselbe ohne Kommunikationsmittel

Ob Walder Lift, via +41 44 307 44 77 24-h-Dienst oder 0800 92 53 37 Notfall, also per Festnetz, überhaupt erreichbar ist, wage ich zu bezweifeln, denn das setzt Strom

  • im betroffenen Lift bzw. der Lift-Mobiltelefonanlage
  • in mehreren Telefonzentralen / Glasfaserknoten zwischen Liftstandort und der Polizei/Feuerwehr/Walder
  • und dann nicht zuletzt im Gebäude der Fa. Walder selbst voraus.

Die Kommunikation zwischen der Walder-Einsatztruppe und dem Firmensitz ginge mangels Mobiltelefon auch nur anfangs, was weitere Dispositionen verunmöglicht. Wieviele Servicewagen  die haben, weiss ich nicht. Funkgeräte? Ob ein Notfallplan erarbeitet wurde, ist mir unbekannt, also ob Walder notfalls drei Dutzend informierte/instruierte Taxifahrer losschicken kann oder so was.

WALDER – Thurgauerstr. 68 – CH-8050 Zürich
= ziemlich weit weg von der City, je nach Weg 25 Minuten oder 13,2 km,
im Stromchaos-Stau…

Im Prinzip müsste die Feuerwehr ausnahmslos alle Liftanlagen in der ganzen Stadt innerhalb von wenigen Stunden abklappern, und sich in jedem Einzelfall vergewissern, das niemand steckengeblieben ist. Dabei kann sie nicht an den Haustüren klingeln, mangels Strom – also müsste sie sich mit den deponierten Feuerwehrschlüsseln Zugang verschaffen, was wohl weit zeitraubender ist als im Normalfall, also mit Strom.

Auch wären die Einsatzorte, Liftkeller usw., unbeleuchtet.

Dazu kommt das Verkehrschaos, ausgefallene Ampeln, Unfälle…

Inzwischen würden die Eingeschlossenen schwer atmen und in Panik geraten, ausrasten, zusammenbrechen. Dass die dann auch noch ihre Notdurft irgendwann verrichten müssen, erwähne ich nur ganz vorsichtig am Rande. Mir wird schon beim Gedanken ganz übel.

Die Einsatzkräfte müssten fertige gedruckte Listen aller Liftanlagen parat haben, denn der Laserprinter ist ja out, das Internet mobil unerreichbar. Haben die Feuerwehr und Walder das im Griff?

Die haben in einem solchen Fall vermutlich so schon alle Hände voll zu tun, die Polizei ebenso.

Der Wochentag oder die Tageszeit des Blackouts ist im Übrigen irrelevant: prinzipiell müssen alle Lifte kurzfristig überprüft werden. Bisher war man gewohnt, dass ein Blackout maximal 20 Minuten dauert…

Die Bürohäuser sind wohl tagsüber, die Wohnhäuser nachts nicht menschenleer – aber was ist, wenn der Stromausfall am Gründonnerstagnachmittag erfolgt? Also zu einem Zeitpunkt, in der Bürokollegen bzw. Mitbewohner und Hausmeister grösstenteils schon stundenlang im Gotthardstau stecken?

Nach drei Tagen ohne Wasser stirbt ein normaler Mensch, oder er erstickt vorher, wenn der Lift nicht gut belüftet ist  – vor allem,  man sich die wenige Luft mit mehreren Eingeschlossenen teilen muss. Dann kann man dann am Osterdienstag die Leichen bergen, die in einem über fünf Tage verlassenen Bürohaus oder einer Züribergvilla mit Lift elend umgekommen sind??

Ist die Feuerwehr imstande, alle Lifte auf diese Weise innert nützlicher Frist zu kontrollieren? Ich glaube das nicht – und das gäbe Tote

Ich kann nur appellieren...

dass Feuerwehr und Liftunternehmen sich unverzüglich und intensiv mit diesem Problem befassen.

Bin gespannt auf die Kommentare meiner Leser,
unten auf dieser Seite!

So wird das enden..

wenn da nicht zügig eine professionelle Planung gemacht wird.
In Zürich und überall sonst.

Denn z.B. dieses lange Wochenende (als Galgenfrist) kommt mit Sicherheit:

Gründonnerstag, 6. April 2023

Day(s)

:

Hour(s)

:

Minute(s)

:

Second(s)

Energiesparen ist keine Kunst

Energiesparen ist keine Kunst

Shopville-Rolltreppe in Zürich HB

…die SBB haben wohl noch nichts vom Problem mitbekommen – von vier Rolltreppen zwei abstellen, zumal bei der  ohnehin unnötigen/kurzen Rolltreppe, wäre seit Monaten an er Zeit. (Film vom 29.09.22)  –

Warmwasser-Leitungserwärmung

In den langen Korridoren in den Kellern zweier Mehrfamilienhäuser in Horn TG führt ein Widerstandsheizungs-System  der Warmwasserleitung entlang, so haben die Bewohner beim Händewaschen rascher Heisswasser zur Verfügung.

Die Drähte entlang der Leitung sind deutlich mehr als handwarm, das sind locker 500 W oder mehr.

Ein Kilowatt  kostet (künftig) gut 30 Rappen, mal 24 Stunden und 365 Tage pro Jahr macht 8.750 kWh, da sagt man schon: 8,7 MWh, das sind dann  mal 0,3 CHF schöne CHF 2.625… für ein wenig Komfort… solche Dinger gibt es tausende im Land.

B. hat einen Miteigentümer darauf aufmerksam gemacht: der wusste nicht einmal davon. Das Thema wird aber nun aufgenommen, was B. natürlich freut.

Gemäss Bundesrat kommt es ja schliesslich auf jedes Kilowatt an – 😜.

… Spass beiseite, das Thema kann plötzlich ernst werden

Hornbachs unnötiger Wasserfall

… da pumpt ein Motor Wasser im Kreis, ziemlich sinnfrei (HORNBACH Galgenen, Eingangsbereich, 03.10.22)

Es geht nicht um die paar Watt – sondern darum, nicht durch provokative Energieverschwendung ein schlechtes Zeichen  für die Baumarktbesucher zu setzen.

Wie viel klüger wäre es, das Ganze auszuknipsen und einen poppigen Aufkleber anzubringen:

“Pumpe abgeschaltet, wir sparen Strom für uns alle!”

… an mir ist wohl ein genialer Baumakt-Manager bzw. Marketing-Guru verloren gegangen?

Was unternimmt der Staat?

Es fördert die Homepage https://www.energieschweiz.ch/programme/nicht-verschwenden/startseite/ – nur lesen die eigenen Leute (z.B. SBB-Zuständige) so was nicht!

 

 

B. als Gärtner

B. als Gärtner

Ausgangslage Januar 2021

Auf der grosszügigen Terrasse (80 m2) der neu erworbenen Wohnung stehen fünf edle Hochbeete, mit anspruchslosen, zwar dekorativen, aber nutzlosen Zierpflanzen.

Aber B., wenn schon auf dem Land, will nützliches Grünzeug um sich haben, tastet sich langsam an das Thema heran, und verzeichnet schon 2021 erste Erfolge, etwa mit Kopfsalat, Tomaten und Kartoffeln.

2022 - da wird B. mutig...

….und  ruft die Grüne Revolution aus, entsorgt die ertraglosen Sträucher, erweitert die Anbaufläche mit 20 leichten, dunkelgrauen Kunststoff-Behältnissen auf exakt gemessene 5,8 m2 – und schleppt schweissgebadet entsprechende Mengen Humus an.

Erstversuch im Weinbau...

Die roten kamen erfreulich und schmackhaft – sofern man mit der Ernte nicht zuwartet, bis die Wespen einem zuvorkommen. Die höhlen die Trauben von innen aus und  lassen einem die leere Schale… die weissen sind zu kernig, und die Ausbeute überschaubar, siehe Waage…

Überhaupt: kaum bis du Bauer, kämpfst du mit Insekten und Schnecken aller Art, kein Wunder, dass die Profis mit Chemie ans Werk gehen.

Zwei Apfelbäume, Ergebnis 40:0

Ein junges Apfelbäumchen blühte garnicht – das zweite aber prächtig, B. zählte 40 kleine grüne Äpfelchen, die den Baum wohl überlastet hätten, zwickte alle ab bis auf 20 und erntete am Ende 12 grosse, knackige und überaus wohlschmeckende Äpfel.

Nun ist zu hoffen, dass der Baum nicht nächstes Jahr in Streik tritt, um sich zu erholen.

Kürbistomaten sind Riesendinger...

…und daher etwas mühsam: erfordern Geduld, die hat B. noch nie gehabt, kein spontanes Naschen möglich, neigen zu Beschädigungen = Faulstellen, sind so schwer, dass sie die Stämme abbrechen. Wachsen zwar gut, sind aber mässig erfreulich.

Die Lösung sind Cherrytomaten, die sind weitaus einfacher im Handling, herzig und gedeihen in Mengen am Strauch, fast wie Trauben.

Setzlinge und kleine Bäume kauft B. bei LANDI und Hornbach – züchtet inzwischen aber bereits mit selbst gewonnenen Samen!

Die Tomatenernte ist reichlich

… insgesamt mindestens 15 kg Tomaten… also bis fast zum Überdruss, der Mediziner nennt das Krankheitsbild tomatitis acutis oder Hypertomatie, der Volksmund spricht von der Italienischen Krankheit.

 

Rote Cherrytomaten

… sind hübsch, B. mampft die stets bei der frühmorgendlichen Garteninspektion, noch im Pijama…

Danach gibts insalata caprese als Vorspeise, mit eigenem Basilikum, womit denn sonst.

Nein, eigene Büffel für Büffel-Mozarella hält B. derzeit noch keine.

Die gelben Cherrys – zumindest die Sorte, dei B. erwischt hat – sind eindeutig geschmackvoller als die roten.

(Kleine Verwirrung für Pflalzenzkundler: die Blätter sind von Weinreben am selben Gerüst)

Zum Saisonende ist Nachreifen am Licht ist machbar, das Aroma leidet aber.

Was nun? Sugo einkochen, in kleinen Einmachgläsern pasteurisieren, und den halben Winter Spaghetti essen… 

Beim Pröbeln mit Sugo-Varianten gelang eine geniale Tomatensuppe, unerreicht im Geschmack. Einfach herrlich – Gewürze sind gar keine erforderlich, sogar Salz entbehrlich!

Hier das Rezept für die Tomatensuppe

nach Art des Hauses

– hier klicken –

Alle Bilder sind natürlich selbst gemacht,
nicht etwa aus dem Internet geklaut!

Gewürze etc.

Basilikum gedeiht mässig, Oregano schon besser, beides wichtig für Tomatensugo.

Bloss kein Gärtnerlatein erzählen:

  • Petersilie wuchs zeitweise nur sehr zaghaft
  • Senf wächst zwar mächtig, die Ernte ist aber zu mühsam für die paar winzigen Kügelchen

Lorbeer kommt gut,  die zwei herzigen Bäumchen gedeihen schön – nur hat B. selbst wenig Verwendung dafür.

Bestellungen von immer noch grünen Blättern können daher nach Massgabe der vorhandenen Bestände gerne berücksichtigt werden, hier per Mail anfordern…

Lorbeer bestellen

… sende meinen Freunden – nach Verfügbarkeit – gerne ein paar Blätter per Post…

Weitere Versuche, gelungene

Meine Erfahrungen, mal abgesehen von Nadelbäumchen und Zierpflanzen:

  • Kartoffeln – ausgetriebene eingesetzt, kamen prima, und die 2021 übersehenen kamen 2022 nochmals
  • Rhabarber – wunderbaren Fladen gebacken
  • Kohlrabi – zart wie Butter, aber nur wenn früh/klein geerntet
  • Kohl – nicht alle wurden gross
  • Gurken – drei Riesendinger
  • Feigen – sobald reif, kommen die Insekten…
  • Zwiebeln – kamen so halbwegs
  • Schnittlauch – zwei Riesengebüsche
  • Fenchel – gelungen, vorausgesetzt, dass man den gerne hat yell
  • Paprika – grosser Unterschied zu den wässrigen Supermarktprodukten!

...und weniger erfolgreiche

 

  • Lauch – bescheidener Wuchs
  • Auberginen – grosse Pflanze, eine einzige kleine Frucht
  • Kopfsalat – gut, aber zu viele Schnecken
  • Zwetschken – Frost zur Blütezeit, nur zwei kamen, und die fielen noch grün ab
  • Erdbeeren – zu wenige
  • Heidelbeeren – von 17 Stück kann man nicht leben…
  • Brombeeren – halb abgestorben; die andere Hälfte frassen die Vögel
  • Himbeeren – zu wenig; Schädlinge
  • Knoblauch –  wollte nicht
Angefressener Kohlkopf, Vogelschaden

Seit wann sind Vögel vegan?

…jedenfalls ist dieser halb gefressene Kohlkopf nicht anders zu erklären

Erste Versuche in Mutters Garten machte B. im 9. – 12. Lebensjahr… nun geht es weiter. Ob er einen “Grünen Daumen” hat für Gartenbau, das steht noch nicht definitiv fest. Es wird aber gemunkelt.

Nun wird B. forschen, welche nicht winterharten Pflanzen er im Glasverbau der Terrasse ins nächste Jahr retten kann…

Alarmismus – ein Leben in Irrtümern

Alarmismus – ein Leben in Irrtümern

Mehr als einmal ist der anfangs naive B. ganz oder beinahe Märchenerzählern aufgesessen; kleinen, im wahrsten Sinne des Wortes  grünen Männchen, die sich selbst als Wissenschaftler bezeichneten, sich fürchterlich irrten und blamierten. Und teilweise massiven Schaden anrichteten, für den sie nicht persönlich geradestehen.

Diesmal – mit der Klimaerwärmung – ist es möglicherweise tatsächlich ernst; aber wer in seinem Leben schon mehrmals systematisch verschaukelt werden sollte – davon berichtet dieser Artikel – dem ist eine gehörige Portion an Skepsis wohl nicht zu verübeln.

Ich bin absolut kein Klimaleugner – aber ich hab’ was gegen Fanatiker aller Art, daher bin ich aus purem Trotz Skeptiker.

Die Grenzen des Wachstums, 1972

Anfang 1973, da war der Gymnasiast B. gerade mal 15, erwarb er sich aus seinem kargen Taschengeld das anno 1972 erschienene Buch “Die Grenzen des Wachstums”, das Prof. Meadows und sein Team vom MIT auftrags des Club of Rome, gegründet 1968,  verfasst hatte.

B. war damals wie heute ein Idealist, der sich stets Sorgen um die Zukunft der Menschheit machte – hier fand er den Stoff, der dazu passte: beim damaligen exponentiellen Wachstum aller Parameter würden uns schon bald die Rohstoffe ausgehen, die Welt hoffnungslos übervölkert und verschmutzt sein und die Zivilisation bachab gehen.

Er hielt zu dem Thema – missionarisch-idealistisch – sogar eine Redeübung in seiner Klasse am Gymnasium. Kurz darauf bekam er auch schon ein wenig Recht, denn bereits im Oktober 1973 brach die erste Erdölkrise aus, das war der erste Schlag gegen den enthemmten Konsumismus jener Zeit.

Kaum zu glauben: B. war schon ein grüner Avantgardist zu einer Zeit, als der politische Begriff “grün” noch gar nicht existierte. Wer hätte das gedacht?

All den jungen Leuten, die heute so fromm grünreligiös sind, rufe ich zu: Ich war schon grasgrün, da wart ihr noch ganz kleine zappelnde Kaulquappen!

Das gibt mir als Altgrüner das Recht, Greta & Fans auf einige Fehler der Vergangenheit hinzuweisen, die sie zum Nachdenken anregen sollen – damit sie dieselben nicht blind und gedankenlos erneut begehen.

“Moderne” Gleichaltrige damals dachten stattdessen tiefrot und waren, da Moskau nach Prag/1968 verpönt war, teils allen Ernstes Maoisten, also naive Anhänger eines Diktators, gegen den Hitler & Stalin wie Waisenknaben dastehen, denn Mao wird insgesamt für bis zu 40–80 Millionen Tote verantwortlich gemacht, die aufgrund von vermeidbaren Hungersnöten,  Bestrafungsaktionen und politischen Säuberungen starben.(Wikipedia)

B. sah da weit voraus, dachte humanistisch und sozial, statt sozialistisch, und fühlte sich den Revoluzzern moralisch haushoch überlegen. Das macht blind – dass er so  zweimal auf (andere) Irrlehren hereingefallen ist, verzeiht er sich heute grosszügig…

Nun, wo liegen die Grenzen des Wachstums?

 

(Zusammenfassung des Buches: Bild anklicken)

Wann findet der angesagte Weltuntergang statt? Die vermeintlichen Fakten lagen, mit damals noch neumodischen Lochkarten-Computern errechnet, auf dem Tisch.

Langsam erkannte die Masse die Problemstellung und bewegte sich zögerlich im Sinne der neuen Erkenntnisse:

  • Altpapier- und Altmetallsammeln wurde wiedererfunden und hiess nun neu “Recycling”,
  • die Bergleute erschlossen neue Rohstoffquellen,
  • Automotoren wurden sparsamer konstruiert und Abgase gefiltert, Heizungen verbessert, Abwässer gereinigt.

Das angekündigte Desastser blieb jedoch (oder vielleicht auch ebengerade wegen der Warnung ) hartnäckig aus, bis heute jedenfalls.

Statt dem grossen Zerfall kam danach eine unglaubliche Welle des Fortschrittes und des Wohlstandes auf die gesamte Menschheit zu – nie ging es so vielen so gut wie jetzt.

Derzeit besteht sogar ein massiver Rohölüberschuss, die Preise liegen darnieder. Ist ein Rohstoff knapp, wird er etwas teurer, dann wird wieder mehr davon abgebaut. So einfach ist Marktwirtschaft – einzig, dass auf diese Weise laufend CO2 freigesetzt wird, macht vielen Sorgen, aber 1972 sah das noch absolut niemand.

Fazit: Zum ersten mal in seinem noch jungen Leben wurde B. irregeführt, und zwar von seriösen Wissenschaftlern, nicht absichtlich, aber doch.

Niemand unterstellt Meadows & Co böse Intentionen, aber massiv getäuscht haben sie sich eben doch, auch wenn ihre Grundidee nach wie vor überzeugt.

Die Eiszeit, die nicht stattfand

Ob die Erde je voll vergletschert war, ist umstritten
– aber jedenfalls ein Horrorszenario

Kaum hatte man sich an das nahe Ende der Menschheit gewöhnt, platzt die nächste Bombe: amerikanische Wissenschaftler hatten Klimadaten der Vierziger- mit denen der Sechzigerjahre verglichen und eine Abkühlung festgestellt. Wenn das noch eine Weile so weitergeht, dann…

B. dachte schon: nie ein Haus kaufen, wo früher mal eine Gletscherzunge war, und überhaupt, Dreifachverglasung, dicke Isolation, warme Kleider…

An die Zeitungsente von damals erinnert sich heute kaum jemand mehr. Obwohl sich (damals wie heute?) namhafte Gelehrte grob geirrt haben – was lernen wir heutigen daraus? Kein Fehler ist gross genug, als dass er nicht durch Wiederholung noch grösser werden könnte.

Eine lesenswerte Darstellung der damaligen Story findet sich hier in der “Welt”:  Als uns vor 30 Jahren eine neue Eiszeit drohte

Der Spiegel hat imerhin bereits  in einem Artikel aus dem Jahre 2008 festgehalten, dass der Konsens unter den Wissenshaftlern gering war – ok, aber wenn Kurier und Kronenzeitung einer Meinung waren, dann war die Panik eben doch gemacht.

Fazit Nr. 2: Fehlalarm, namhafte Wissenschaftler aus angesehenen Institutionen haben sich massiv geirrt und die sensationslüstern Medien haben das  auflagensteigernde Thema freudig aufgenommen und die Menschheit verängstigt.

Wir alle kennen die Geschichte von dem Schäfer, der aus Jux einen Fehlalarm auslöst, der Wolf greife seine Herde an. Alle eilen zu Hilfe, aber kein Wolf da – April, April!  Als er später erneut um Beistand bittet- diesmal sind die Wölfe tatsächlich da  – hilft keiner… die Sage geht auf Äsop zurück.

Wir wollen mal sehen, ob sich der nun nicht mehr ganz so jugendlich-naiv-idealistische B. ein drittes mal zum Narren halten lassen wird.

Das abgesagte Waldsterben

B. musste nicht lange warten, da verguckten sich einige Förster beim Betrachten vom Baumkronen und schlugen Alarm. Waldsterben!

Bald würde kein Baum mehr stehen, kein Sauerstoff, keine Nistplätze für Singvögel, kein Wasserrückbehalt nach Regenfällen, Humus weggeschwemmt, Steinschlag, Schnee- und Schlammlawinen allerorten, Strassen und Bahnen gefährdet, unendliche Schäden.

“Meine Damen und Herren, es ist nicht 5 vor 12, es ist bereits 10 nach 12” – so der damalige Schweizer Nationalrat Leuenberger.

So wird man Bundesrat.

Vielleicht war er auch nur der deutschen Bundespost geistig 13 Minuten voraus, siehe Briefmarke…

Nach jahrelangem Terror und einer Serie von Überregulierungen wurde es plötzlich leiser und leiser. Irgendwann las der erstaunte, aber unverbesserlich wissenschaftsgläubige Bürger statt einer die ganze Welt freuenden Schlagzeile eine verschämte Randnotiz: Waldsterben abgesagt – es war ein Hype, sonst nichts.

Das war ähnlich aber weniger lustig als das Hornberger Schiessen… so nennt man gem. Wikipedia ein “Ereignis, das die Redewendung: ‘Das geht aus wie das Hornberger Schießen’ hervorgebracht hat. Die Wendung wird gebraucht, wenn eine Angelegenheit mit großem Getöse angekündigt wird, aber dann nichts dabei herauskommt und sie ohne Ergebnis endet.”

Heinz Horeis analysierte die Lage anno 2005 hier unter “Begrabt das Waldsterben!” zusammen: Ein Schlussstrich sei dringend notwendig.

Für echt interessierte:
Die hier downloadbare  Dissertation von Roland Schäfer vom Institut für Forstökonomie der Uni Freiburg im Breisgau legt cool-sachlich und leidenschaftslos auf 357 (!) Seiten akribsich dar, wie sich die ganze Chose abgespielt hat. Wer Zeit hat, soll sich das mal vergönnen. Man kann daraus lernen, wie dümmlich Politik und Wissenschaft Steuergelder verschwenden.

Die Eiszeit hatte B. noch beängstigt – das Waldsterben schon nicht mehr. Mal in Ruhe und Würde abwarten, sagte er von Anfang an.

Leider sahen es die Zeitgenossen nicht so. Und als es abgesagt wurde, schämten sich die Hereingelegten nicht, im Gegenteil, jede heilsame Erkenntnis blieb aus, so kamen die Infizierten bis heute nicht von ihren Wahnideen los. Heerscharen von überzahlten Beamten erstellen EU-weit  jährlich Zustandsberichte über den Wald – die kaum einer mehr liest.

 Fazit Nr. 3: Aller guten (?) Dinge sind drei – aber auch nach drei Fehlalarmen kann man immer noch gutartig bleiben und den vierten Hype herbeisehnen.

Weil unsere Wissenschaftler vielleicht doch klüger sind als unsereins? Wage deinen eigenen Verstand zu gebrauchen – sagt Immanuel Kant, leider ungehört.

Das schrumpfende Ozonloch

Eines schönen Tages fanden seriöse Physiker das Ozonloch – und zusammen mit den Chemikern erklärten sie dessen Ursache mit den Fluorchlorkohlenwasserstoffen und dergleichen. Erderwärmung, UV-Licht-Schäden, Sonnenbrand, Hautkrebs für alle, diese und andere Plagen waren angesagt.

Lösungsorientiert schlug die Wissenschaft zu deren Vermeidung vor, man müsse nicht nach jedem Klobesuch künstlichen Fichtennadelduft versprayen. Damals sprühten die Damen minutenlang Taft ins Haar, der Deo-Spray war neu, sogar gegen Mundgeruch hatten Jung und Alt kleine Sprays dabei; Kühlschränke und Halonfeuerlöscher taten ein übriges dazu.

Jährliche Emissionen von ozonabbauenden Halogenkohlenwasserstoffen,
gewichtet nach ihrem Ozonabbaupotential

Nun das Erstaunliche: Linke, rechte, brave, korrupte, Demokraten, Diktatoren – sie beschlossen ein mehr oder weniger eingehaltenes generelles FCKW-Verbot – und seither geht das Ozonloch schön brav zu.

Die Politiker aller Länder vereinigten sich gegen den gemeinsamen Feind!

Guter Rat ist billig! Komischerweise gibt es seither wunderbare rein mechanische  Sprays ganz ohne Treibgas, oder Deos als Stick usw.

Fast wäre das Ozonloch mittlerweile ganz weg, da pustet nun neuerdings eine unbekannte Dreckschleuder in China wieder Schadstoffe in die Atmosphäre.

Insgesamt auf gutem Weg

Nach jüngsten Daten der US-Raumfahrtbehörde Nasa erreichten die Werte beim Ozon über der Arktis heuer einen regelrechten Rekord-Tiefstand. Das letzte Mal besaß das Ozonloch im Jahr 2011 derartige Ausmaße. Im restlichen Teil des Jahres macht sich das nördliche Ozonloch sogar ausgesprochen gut: Im vergangenen Oktober war das Ozonloch auf die geringste Größe geschrumpft, die jemals aufgezeichnet wurde. Insgesamt sei trotz des Rekordlochs vom letzten Monat die Ozonschicht also auf einem guten Weg, meinen die Wissenschafter vom CAMS. (4.5.2020, DerStandard.de)

 

Zwischenbemerkung: Das Ozonloch und die Grünen

… wo waren eigentlich damals die Grünen? Die spielten eine Nebenrolle als Exoten, erste vereinzelte Abgeordnete auf Bundesebene stellten sie erst ab 1983 in Deutschland und der Schweiz, erst 1986 in Österreich.

Grüne in der Schweiz: ab 1983 im Nationalrat

Anfang der 80er Jahre existierten bereits in den meisten Kantonen grüne Parteien, doch fehlte eine nationale Dachorganisation. Ende 1982 wagten Vertreter*innen der Demokratischen Alternative Bern (DA!) im Hinblick auf die Nationalratswahlen 1983 den Versuch, eine Vielzahl von grünen Parteien, Bewegungen und Gruppierungen in einer nationalen Koordination zu einigen. Sie luden alle interessierten Kreise zu einer Diskussion über die Idee einer nationalen Allianz nach Bern ein. Die Verhandlungen begannen am 15. Januar 1983 und brachten vorübergehend ein vielfältiges Spektrum von ökologischen Gruppierungen an einen Tisch. (Homepage der Grünen Schweiz)

 Grüne in Deutschland

Mit der Bremer Grünen Liste zog im Oktober 1979 erstmals eine grüne Landesliste in ein Parlament ein, 1983 gelang dies den Grünen zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl. Die Grünen waren damit die erste auf Bundesebene erfolgreiche Parteineugründung seit 1950. Von 1985 bis 1987 stellten sie mit Joschka Fischer in Hessen erstmals einen Landesminister. (Wikipedia)

 

Grüne in Österreich: erst 1986 im Nationalrat

Nachdem die ersten, miteinander konkurrierenden grünen Parteien, die Alternative Liste Österreichs (ALÖ) und die Vereinigten Grünen Österreichs (VGÖ), 1983 am Einzug ins Parlament gescheitert waren, gelang Freda Meissner-Blau 1986 mit einer Wahlliste von VGÖ- und ALÖ-Vertretern der Einzug in den österreichischen Nationalrat. (Wikipedia)

Da waren die Gegenmassnahmen schon weltweit beschlossene Sache, sie wirken bereits ab 1985, ab da geht es mit dem Ozonloch bergab, siehe oben.

Weder in Deutschland, noch in Östereich oder der Schweiz waren die Grünen zur fraglichenZeit mehr als eine politische Randerscheinung – also ohne jeden massgeblichen Einfluss.

Wir sehen:  die notorisch unfähigen u/o korrupten Politiker der althergebrachten Parteien dieser Welt brachten damals eine zielführende Regelung fast ganz ohne Grüne und ohne grosses Theater zustande.

Wenn konventionelle Wissenschaft sich vernehmlich zu Wort meldet und ein wenig pragmatische Vernunft in den Regierungskanzleien vorhanden ist, geht die Welt nicht unter.

 

Fazit Nr. 4: Ein Problem, das man durch Verzicht auf ein paar Spraydosen lösen kann, ist kein wirkliches Problem. Viel Lärm um nichts.

Etwas, das sogar unsere Politiker in den Griff bekommen, kann nichts gravierendes sein.

Und es brauchte damals wie heute schlicht und einfach keine Gutmenschen und keine Themenparteien, um zu tun, was schlicht und einfach nötig war/ist.

Fassen wir zusammen…

1. - Grenzen des Wachstums

Richtige Grundidee, in Verkennung der Anpassungsfähigkeit der Menschen völlig falsch berechnet;
Warnung prinzipiell gerechtfertigt, Alarmismus hingegen (nachträglich) nicht

2. - Eiszeit

Nachdem es heute alle gerade andersrum sehen, erübrigt sich ein Kommentar. Jedenfalls eine katastrophale Fehleinschätzung, das werden sogar und ganz besonders heutige Klimaaktivisten bestätigen!

3. - Waldsterben

Unbegreiflches Versagen von Wissenschaftlern im unseligen Zusammenwirken mit unfähigen Politikern, der Journaille und entnervten Gutmenschen

4. - Ozonloch

mit etwas Grips von ein paar Chemikern und Physikern und ein paar Gesetzen lösbar bzw. so gut wie gelöst.

Kein  Grund zur Panik

5. - Klimawandel?

Es ist möglich, dass es diesmal ernst gilt.

Aber nach vier derart peinlichen Fehl- alarmen,  kann es da klug sein, erneut überstürzt und unpragmatisch vorzugehen?

… und was lernen wir daraus?

Als mich meine Mutter nach und nach über den Storch, den Osterhasen und den Weihnachtsmann aufklärte fragte ich:

Isch das alles? Säg, gits no meh so Märli?

Ja sicher, Hänsel und Gretel. Aber das hatte ich schon immer hinterfragt. Im Zeitalter der aufkommenden Männerdiskriminierung lassen wir den Hänsel weg und befassen uns  nur mit der zopfigen Gretel bzw. mit der nächsten, der fünften  und vorerst letzten Alarmisten-Story.

Und nun die nächste Story, der Klimawandel – ist es diesmal ernst?

Nur mal so..

… als kleine Denkhilfe zur Kritik, ein 14-Minuten Film  – was ist, wenn die hier aufgezeigten Datenmanipulationen auch nur zum Teil stimmen?

Mein Geschenk für Klima-Alarmisten

… der Film beginnt mit unspektakulären Schülermeinungen, danach kommt er zur Sache.

KEEP CALM AND CARRY ON

Nach vier Fällen unnötiger Aufregung, unangebgrachter Wichtigtuerei und Medienrummel, den B. ab dem zweiten Mal mit Skepsis betrachtet hat, bemüht er sich nun, mit dem Mainstream zu schwimmen und denkt: Ja, es ist möglich, dass es diesmal ernst gilt.

Aber, wenn jemand wie ich in gerade mal 48 Jahren (1972-2020), also durchschnittlich alle 10 Jahre in helle Existenzängste und kindischen Alarmismus versetzt worden ist, ist er nicht mehr so schnell bereit, unüberlegt auf den nächstbesten Zug aufzuspringen.

Dieselbe Sorte Wissenschaftler sagt einmal Eiszeit,  einmal Warmzeit voraus, ist das ein Würfelspiel? Und wir laufen freudig hinterher, wie beim Rattenfänger von Hameln?

Alle monotheistischen Religionen und politischen Ideologien neigen zu Fanatismus, Dogmatismus, Intoleranz, Diktatur. Am Schluss stehen Mord und Totschlag.

Ich bin nicht mehr der Frömmste, und war nie auch nur entfernt Kommunist oder Nazi. Warum soll ich nun, mit 63, ausgerechnet ein Klimaaktivist werden? Nur um den einst geheiligten Sonntag durch Fridays for Future zu ersetzen?

Wozu legen sich so viele Menschen alle paar Jahre eine neue Ideologie zu, nur im sich nach deren Entlarvung als Humbug beschämt wieder davon abzuwenden? Und um alsdann auf die nächste Torheit hereinzufallen? 

Das wahre Problem sind nicht wohl nicht Ressourcenknappheit/Umweltverschmutzung, nicht Waldsterben und Ozonlöcher, noch Klimaänderungen Richtung Kälte oder Wärme: es ist die Übervölkerung.

Früher konnten ganze Völker vor verrückten Ideologen nach Osten oder (eher) nach Westen, vor dem Klima nach Norden oder Süden ausweichen – heute sind dort schon genug andere.

Das kann Knatsch geben.

…hier mal einer aus Ötzis Zeiten, der’s damals nicht glauben wollte.

Er wurde zum Opfer seines Klimaleugnens.

Nur: es wurde damals (durch eine Zwischeneiszeit) ganz ohne Menschen saukalt.

Jetzt mit Menschen warm. Vielleicht würde es ohne unsere CO2-Freisetzung unangenehm kühl?

Dass die Erde überhaupt bewohnbar ist, ist wohl weitgehend nicht steuerbar.

Wir können ein klein wenig in die richtige oder falsche Richtung wirken.

Dessen eingedenk sollten wir verantwortungsvoll handeln, aber auch erkennen, dass das Ganze am Ende (zumindest mit heutiger Technik) nicht in unserer Hand ist.

Ich plädiere für verantwortungsvolles Handeln, aber mit Mass, ohne Übertreibungen … bin sehr gespannt, was Ihr alle darüber denkt – bitte hier unten ungeniert Kommentare einbauen (ohne Grussformeln usw.) – funktioniert scheinbar aber nur ab PC, nicht ab iPhone/Android.

Corona-Imfung

Warum dauert das so lange, bis die Coromna-Impfung kommt?

Der jährliche Grippe-Impfcocktail kommt doch routinemässig daher?

 

Die Fragestellung unterbreitete ich einem ausgewiesenen Experten aus meinem Umfeld.

Nachstehend die Antworten.

Dr. med. habil. Stephan T. Kiessig

Von 1992 bis 2001 Leiter R&D Diagnostika bei der Immuno GmbH. Gleichzeitig übernahm er in diesem Bereich sowie im Plasmabereich arzneimittelrechtliche Verantwortung als Kontrollleiter sowie als Herstellungsleiter und später als leitende ärztliche Person für die Plasmazentren Mannheim, Heidelberg, Aachen, Karlsruhe und Saarbrücken. Von 2001 bis 2005 baute er in der DGH (Deutsche Gesellschaft für Humanplasma) als Medizinischer Direktor die Blut- und Plasmaspendezentren Koblenz, Dessau, Krefeld und Dresden auf. 2005 bis 2008 CSO (Chief Science Officer) der LipoNova AG. 2008 – 2013 bei der Haema AG, leitende ärztliche und sachkundige Person für Nordrhein-Westfalen. Danach in der Funktion CEO, GF, Sachkundige Person bei der Ruhrplasma in Bochum. Derzeit CMO und QP bei VCC Medical Deutschland und der FBM.

Da wird doch seit langer Zeit jährlich von der WHO und den Spitzen der Grippeforscher/Virologen ein Impfstoffcocktail für die jeweils kommende Saison gepantscht, manchmal mit durchschlagendem, manchmal mit mässigem Erfolg?

Das hängt immer davon ab, welche Kombination an Oberflächenproteinen gerade durch die jeweils infektiösen Virusstämme aktiv ist.

Das variiert leider, weil das Virus vom Schwein auf Huhn und zwischenzeitlich auch immer mal auf den Menschen springt.

D.h. man muß immer abwarten, welche Virusvariante sich dann im Menschen breit macht. Das schließt nie aus, daß es neben der Hauptvariante auch immer noch andere gibt (es ist nach der Entscheidung was für ein Impfstoff mit welcher Kombination hergestellt wird, auch schon immer Zeit vergangen) und sich nun andere Varianten breit gemacht haben.

Dass die manchmal besser  treffen und manchmal weniger, ist vollkommen verständlich. Die länderweise Zulassung des Cocktails scheint kein grosses Hindernis zu sein. Das alles ist ein eingespieltes jährliches Ritual in der Fachwelt.

… und außerdem gibt es ca. 2000 Viren, die Husten, Schnupfen, Heiserkeit und andere grippeähnliche Symptome verursachen können … und impfen werden wir nur gegen das eine (gelegentlich manchmal 2) Virus. Warum dann das? Einfache Antwort: an den anderen Viren stirbt man  eher sehr selten, an Grippe dann doch im Normalfalle so 1 – 2% der Infizierten und im Epidemiefall bei einer ungewöhnlichen seltenen Kombination der Virusproteine für die gar keine Immunität besteht, auch mal bis zu 8 – 10% (Spanische Grippe, Honkonggrippe …)

Nun haben wir unser liebes Covid19-Virus, statt Honkong2 oder Singapur4 oder die die jeweils heissen (eigentlich wäre wohl Wuhan1 die traditionsgemäss richtige Bezeichnung). Coronaviren aller Art kennt man schon länger, ich glaube, manche sind in dem Cocktail auch bereits enthalten.

Vorsicht, Grippeviren sind etwas anderes als Coronaviren, ergo auch noch nicht in irgendeinem Impfcocktail enthalten. (siehe 2000 von oben!), d.h. wir können Flöhe und Läuse bekommen, d.h. Grippe und Corona, ganz selten zwar zu gleichen Zeit, nacheinander aber geht schon. Da gibt es keine Kreuzreaktion, d.h. auch keinen Kreuzschutz. Nur durch die Impfung kann man die Grippesymptome entweder ganz verhindern oder doch zumindest abmildern.

Coronaviren gibt es schon lange (beim Tier und auch beim Menschen: SARS, MERS, …) ca. 20-25000 Menschen in D erkrankten bislang jedes Jahr daran, gestorben sind bestimmt auch einige. Nur waren das bislang nur so wenige und wenn, dann nicht geballt, daß das keinen interessiert hat. Das COVID-19 ist auch ein Coronavirus, aber für den Menschen völlig neu, d.h. wir haben keinerlei Basisimmunität oder immunologisches Gedächtnis dafür, weil wir es bislang nicht kannten. Genau deshalb ist das Virus (auch wie jede neue Rekombination bei Grippeviren) so tückisch, weil es auf eine Zielgruppe trifft, die keinerlei (immunologische) Erfahrung damit hat.

Nun, warum in aller Welt ist das so ein Theater, bis man da aus abgetöteten Coronaviren eine Corona-Impfung hat, bzw. warum ist so was  nicht einfach einer von 12 oder 23 Bestandteilen der diesjährigen Grippeimpfung?

Es ist eben ein anderes Virus als das Grippevirus. Oder immunologisch eher verständlich, wenn man eine Allergie gegen Muscheln hat, kann man immer noch Krebse essen, die sind auch nicht miteinander verwandt. Also, man kann an Bestandteilen von Grippeviren kombinieren was immer man will, es wird keinen Schutz gegen Corona geben.

Die Russen machen es übrigen vor, klassische Impfstoffherstellung (dazu muß man das das Virus erstmal [an]züchten können, das dann auch noch in Massen, dann Reinigen, Inaktivieren, Dosis finden, Tests zum Nachweis der Immunität und des Schutzes haben … und das dauert. Gleichzeitig muß man sicher sein, daß die Impfung keine Nebenwirkungen (auch keine schweren) erzeugt. Wenn man z.B. das Virus auf Zellen züchtet, geraten (fast) immer Bestandteile der Zellen und des Zellkulturmediums in den Impfstoff. Diese winzigen Verunreinigungen sind oft Ursache schwerer Nebenwirkungen … D.h. es gibt viel zu testen, viel zu entwickeln … und nichts davon geht richtig schnell. Bei diesem Virus sind wir es mal, bei allen anderen dauert es wesentlich länger, insbesondere wegen der Sicherheitsbedenken. Das Problem aller Impfstoffe ist, daß man mit der Prophylaxe kein Held wird, mit der Behandlung Schwerkranker schon. Und wenn eine Impfung schon länger am Start ist, kennt keiner mehr die schwere Erkrankung, aber alle die Nebenwirkungen der Impfung. Dem Immunsystem ist das egal, ob es einen Impfstoff sieht oder das Virus. Wenn der Impfstoff gut gemacht ist, ist genau das schnurz.

Es ist doch ein Virus, ein Grippevirus, weniger harmlos zwar als viele seiner Geschwister, aber nicht derart anders und unberechenbar, dass man uralte Impfstoffherstellungsverfahren ängstlich hinterfragen müsste?

… aber immer an das aktuelle Virus anzupassen. Und das dauert.

Mein Laienwissen orientiert sich immer  noch an Dr. Jenners Pockenimpfung mit Serum aus Pferdeblut, ca. anno 1790…. ok, da bin ich wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit.

Ich habe auch gleich gesagt, ich mache ein Bluttransfusion mit einem Genesenen (mit gleiche Blutgruppe selbstverständlich 🙂 )

kann man fast drauf verzichten in dem man nur noch die Antikörper gibt, dann speilen Blutgruppen keine Rolle mehr. Und, es hilft wirklich (vorhin die Impfung nennt man aktive Immunisierung, jetzt die Übertragung von Antikörpern à passive Immunisierung. Man bildet die Antikörper eben nicht mehr selbst. Erstmals von von Behring bei der Diphtherie durchgeführt, gegen Nobelpreis!.

– und dann habe ich doch Antikörper gegen Corona im Blut… später las ich in den Medien, dass das andere auch in etwa so sehen.

Hat man gute Gründe, dass das so dauert, oder ist da eine milliardenschwere korrupte Geschäftemacherei im Gange oder gar beides?

Es dauert halt, wenn aber mal geschafft, dann ist der Markt groß, … und Korruption hilft hier zum Glück wenig.

Ich wäre froh, da bald näheres zu erfahren, um es besser zu verstehen, denn mir scheint da was unlogisch zu sein.

 

Dann mal ganz herzlichen Dank – ich habe das Thema naiv/laienhaft hinterfragt und bin froh, nunmehr Verständnis für die Pronlematik – bzw. die Lösungsdauer – zu haben.

Ich hoffe, daß ich es einigermaßen verständlich erklärt habe. Ich bin übrigens kein Impfgegner, bis aber sehr für Impfgegner. Irgendwann werden die Innenstädte wieder lehr. Das ist dann Evolution, Darwin gegen Goliath.

Gern geschehen!

Deine/Ihre Meinung?...

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Corona: Sauerstoffgerät für zuhause

Corona: Sauerstoffgerät für zuhause

Ich habe mir nun coronahalber diese Maschine in China bestellt.

Die schlimmsten Patienten in den Spitälern werden derzeit in ein künstliches Koma versetzt und ebenfalls mit Sauerstoff beatmet.

Das Gerät hier ist natürlich nur eine matte Version von so einem anders konstruierten und sündteuren Spitalding, aber angenommen, man müsste zu Hause zu bleiben, weil die Spitäler ohnehin hoffnungslos am Anschlag sind und ohnehin keine Geräte mehr frei haben, wäre es doch weitaus besser dieses Sauerstoffgerät zu haben als nicht.

Nicht unerwartet ist es allerdings ausverkauft. Im Moment wurde ich vertröstet auf Mitte April, es kommt dann per Luftfracht aus China. Sehr freundlicher und kompetenter Service, die Firma hat auch eine sehr gute und wirklich professionelle Homepage.

Die Kosten sind mit knapp grob EUR 415/CHF 340,– inkl. Expressversand ausserordentlich gering, finde ich. Lieferung in die Schweiz spart etwas Mehrwertsteuer.

Da ich es von meinen Eltern her kenne, ist sowas im Alter ein allgegenwärtiges Haushaltsgerät wie ein Küchenmixer…also ist die Anschaffung überhaupt nicht sinnlos, falls Corona mich verschonen sollte.

Einsprüche von Fachleuten vorbehalten, würde ich meinen,  ihr solltet eine solche Anschaffung auch ins Auge fassen…

 Hier nochmals der Link (nein, ich habe keine Provison von denen…).

 Der Hersteller Shenzen Deda produziert noch weitere ähnliche Geräte.

Update: Gerät erhalten, funktioniert tadellos.

Luft wird via Wasserbehälter angefeuchtet (da kamen in den Spitälern bei Intubationen z.T. [lebensgefährliche] Fehler vor).

Muss aber noch Ersatzmaterial haben, falls was kaputt geht (Schläuche).

NZZ 23.03.20, Seite 16 – zum Kommentar unten, ob das Gerät nicht am Ende eine Kaffeemaschine sei…

Ein Alptraum – Viren & Magistraten vor Gericht

Gestern Nacht hatte ich einen furchtbaren Traum, er spielte offenbar irgendwann 2021 oder 2022 vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona.

Auf der Anklagebank sassen mehrere pensionierte Bundesräte, ehemalige Spitzen von Armee und Zivilschutz und zahllose Bundesbeamte aller Rangstufen, teils erst kürzlich pensioniert, sowie diverse Berater von McKinsey und dergleichen, vornehmlich jüngere HSG-Betriebswirtschaftler, letztere mit nichtssagend-dümmlichem Gesichtsausdruck, weshalb sich ein Zuschauer neben mir halblaut fragte, wie solch bleiche, lebensunerfahrene Buben überhaupt bis hierher kommen.

Der Bundesanwalt gab sich nüchtern, ohne Pathos, und führte aus, alle diese Angeklagten hätten im gemeinsamen Zusammenwirken, bandenmässig und vorsätzlich, mit Steuermitteln errichtete, unersetzlich wertvolle Infrastruktur zerstört, namentlich mehrere grosse unterirdische Militärspitäler. Sie hätten darüberhinaus liebevoll-vorausschauend eingelagerte medizinische Notfallausrüstung von Armee und Zivilschutz im Wert von mehreren hundert Millionen Franken mutwillig und ohne Not kostenpflichtig entsorgt und sonstwie verschleudert. Man habe im tiefsten Frieden, aber nach jahrzehntelange Milliarden-Investitionen nicht einmal alle einberufenen 8000 Soldaten mit vollkommener Ausrüstung für einen Sanitäts-Einsatz mobilisieren können.

Es gehe aber nicht einzig um Misswirtschaft mit Bundesmitteln, sondern um das Inkaufnehmen einer völlig unzureichende Ausstattung unseres Staates gegenüber einer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden existenzbedrohenden Gefahr, einzig um des schnöden Mammons Willen, aus Profilierungssucht und Eitelkeit. Bei den jungen überbezahlten Beratern kämen noch Dummheit, Ausbildung durch heutige schweizerische Lehrer*innen und mangelnde Geschichtskenntnis dazu.

Er kam zu dem überraschenden, aber überzeugend vorgetragenen Schluss, es liege eventualvorsätzlicher Massenmord vor, sowohl durch Handlungen, wie auch durch Unterlassung, denn gouverner sei prevoir. Man habe willentlich und wissentloch die Folgen in Kauf genomen.

Hierauf erlitt ein linksgrüner SRG-Jeanstyp, der die kafkaeske Szene für seine Zuschauer – schliesslich hatte fast ein jeder Bürger  irgendwelche Freunde und Verwandte in seinem Umkreis verloren – filmen sollte, einen Nervenzusammenbruch.

Bundesstrafgericht, Bellinzona

Die Verhandlung wird nach kurzer Pause fortgesetzt.

Wer aufgrund intellektueller Defizite nicht im Stande sei, das Wesen einer Pandemie zu erfassen, zu begreifen und als Staatsorgan nach dieser Erkenntnis zu handeln, sei a priori nicht berufen, ein öffentliches Amt zu bekleiden, weshalb Einlassungsfahrlässigkeit vorliege, begangen durch den Antritt eines des Amtes, zu dem man offenkundig schlicht nicht geeignet sei.

Nun kommen die Advokaten zu Wort.

Ein blauäugiger, glatzköpfiger Zürcher Prominentenanwalt, der Verteidiger der wohlhabenderen, nämlich der privatwirtschaftlich tätigen Angeklagten, führte aus, nicht einmal der (mitangeklagte) Armeearzt hätte eine Corona-Katastrophe voraussehen können; im übrigen sei es unmöglich, einen Staat oder eine Gesellschaft mit zureichen Mitteln für beliebig grosse, unvorhersehbare Ereignisse auszurüsten.

Hierauf belegten jedoch die Experten und Gutachter der Anklage, dass Pandemien nicht nur in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen seien, sondern in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion einen wichtigen Platz einnähmen, zumal die Menschheit heute wesentlich dichter zusammenlebe, Seuchen sich ungeheuer rasch verbreiten und im übrigen die natürlichen Abwehrkräfte der Menschen durch ihren ungesunden Lebenswandel geschwächt seien; dies sei allgemein bekannt. Sogar ein hundskommuner Programmierer wie Bill Gates habe dergleichen vorausgesehen öffentlich davor gewarnt.

 

Hierauf belegten jedoch die Experten und Gutachter der Anklage, dass Pandemien nicht nur in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen seien, sondern in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion einen wichtigen Platz einnähmen, zumal die Menschheit heute wesentlich dichter zusammenlebe, Seuchen sich ungeheuer rasch verbreiten und im übrigen die natürlichen Abwehrkräfte der Menschen durch ihren ungesunden Lebenswandel geschwächt seien; dies sei allgemein bekannt. Sogar ein hundskommuner Programmierer wie Bill Gates habe dergleichen vorausgesehen öffentlich davor gewarnt.

Die Advokaten behaupteten weiter, was den Mangel an Intensivstationen und Spitalbetten im Allgemeinen anbelangt, so sei das Land vorzüglich gemäss internationalen Standards gerüstet gewesen.

Es ging ein Raumen durch den Zuschauerraum, als der Bundesanwalt entgegnend ausführte, selbst die notorisch unfähige Regierung eines failed state wie Italien habe einiges mehr, die von einer Geiz-ist-geil-Denkungsart beherrschte Bundesrepublik hingegen über 2.5 mal mehr geeignete Spitalbetten  (Intensivstationen, Beamungsgeräte etc.) vorbereitet gehabt. Dass ausgerechnet die angeblich reiche und hochgradig durch- und überorganisierte und perfektionierte Eidgenossenschaft diesbezüglich ein Entwicklungsland sei, könne nur mit bösem Vorsatz oder bewusstem Inkaufnehmen eines Desasters erklärt werden. Zumindest Eventualvoratz sei zwingend anzunehmen.

Als er noch einen drauflegte und behauptete, nachlässiges Verhalten gegenüber dem Kanton Tessin sei mit Rassismus gegen Italienern begründet und er hätte daherer eine Anklage wegen  Völkermord zumindest erwogen, wachte ich auf. Schweissgebadet. Meine Lunge schmerzte.

Hat sich wieder einschlief uns weiterträumte, bemerkte ich erstmalig einen ältlichen Herrn auf der Anklagebank, der irgendwie nicht zu den Generälen und den honorigen Magistraten und Bundesbeamten zu passen schien und auch nicht mit diesen solidarisierte.

Auch er trage unverzeihliche Schuld an der schlechten Vorbereitung unseres Gemeinwesens für den Ernstfall, rief der Bundesanwalt, indem er wie ein stalinistischer Ankläger in einem Schauprozess mit blossen Fingern auf den lässig angezogenen Mann zeigte. Ich fragte meinen Sitznachbarn auf der Tribüne, wer das denn sei. Das sei Andreas Gross von der GSoA.

 

Andreas Gross, Gesellschaft Schweiz ohne Armee

Ich hoffe, dass ich von diesen Prozess heute nacht nicht eine Fortsetzung träume, aber wenn, dann werde ich es selbstverständlich berichten.

Neuseeland: habeas corpus out?

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October 15, 2018
Bahia Beach, Puerto Rico

On June 15, 1215, King John sat in a field in Runnymede, England, surrounded by angry nobles.

His Barons—the big landowners throughout England—had rebelled and seized London, forcing King John to sign an agreement guaranteeing certain rights to the people of England… and restrictions of his power.

This agreement was called the Magna Carta. And it would become one of the most important documents in history.

Centuries later in 1678, Charles II was King of England. Like many kings, Charles was terrible with money.

And when he ran out of it, he started demanding extra taxes from his knights, and imprisoning those who refused to pay.

The King was once again surrounded by angry nobles, this time in the Parliament building. There he signed the writ of Habeas Corpus in exchange for more money.

Best tax dollars ever spent. Habeas Corpus said that government officials could not imprison people for no good reason. Prisoners had the right to go before a judge to determine if their imprisonment was justified.

Just because the government accused you of something didn’t mean they could do whatever they wanted to you.

About a hundred years later, American colonists got fed up with the King of England once again.

The government exists to serve the people, they said. If the government wants to accuse, search, or arrest you, they better have a good reason. And they better allow you every opportunity to clear your name.

In 1791, the Bill of Rights enshrined into law the right to speak out against officials, the right to be considered innocent until proven guilty, and to be secure against unreasonable search and seizure.

These concepts of individual rights were shaped in the UK and US. But they apply universally.

Unfortunately, some governments seem determined to erase all this progress.

If you’re traveling to New Zealand, you should be aware of the Customs and Excise Act of 2018. It just went into effect at the beginning of October.

New Zealand Customs and Border agents can now demand passwords for any electronic devices you bring into the country. They can download the entire contents of your phone or laptop, and search through it for evidence of a crime.

Agents could always search phones and laptops at the border. But now they can fine you up to $5,000 ($3,300 USD) for refusing to hand over the passwords, codes, and encryption keys to your devices.

The new law also allows Customs agents to collect biometric data from anyone entering the country. That means they can take your fingerprints, photo, or iris scans, store them, and share them.

And even worse, New Zealand’s Customs website explains:

“Making an arrest without a warrant can now be done with no limitation to timeframe.”

So now you officially have no rights at the New Zealand border.

Agents can search your electronics without cause, and fine you for refusing to give out your password. They can collect, store, and share any of your biometric data they want.

They can arrest you without a court order, and hold you for as long as they like.

It’s not like New Zealand is some third world country… They actually adopted the Habeas Corpus Act in 1881 while under British rule.

Along with the the UK, USA, Australia, and Canada, New Zealand’s legal system is part of the Western tradition. This is the legal basis, starting with the Magna Carta, that protects common people’s rights against overreaching authorities.

These countries also make up the Five Eyes intelligence alliance… They have all agreed to share secrets from their spy agencies with one another.

For a visualization of the Five Eyes Alliance, just look at a map of Oceania from George Orwell’s 1984—the dystopian classic portraying the ultimate authoritarian police state.

And unfortunately, New Zealand isn’t the only Five Eyes government acting like Big Brother—the embodiment of the omnipresent surveillance state in 1984.

Since 9/11 the US has also been searching travelers’ electronics at the border. But they kept the practice small scale for a while.

With the 9/11 terrorist attacks fresh, it didn’t really bother anyone. Anything in the name of national security…

But by 2015 Customs and Border Protection searched the electronic devices of 8,503 airline passengers throughout the year.

In 2016 it escalated to 19,033 searches.

And in 2017 Customs Agents searched the phones and laptops of 30,200 travelers.

Just like in New Zealand, agents didn’t get warrants for these searches. They didn’t even require probable cause.

In January of this year, US Customs sent out new guidance about phone and laptop searches at the border.

It says they can search anyone’s electronic devices “with or without suspicion.”

It says passengers are “obligated” to turn over their devices as well as passcodes for examination. If you refuse agents can seize the device.

That is all considered a “basic search.” No suspicion needed.

To add insult to injury, the January guidance starts, “CBP will protect the rights of individuals against unreasonable search and seizure and ensure privacy protection while accomplishing its enforcement mission.”

This is another page taken from Orwell. Doublethink. They want us to believe two contradictory ideas at the same time.

They treat everyone like a criminal, they say, to protect the innocent.

They search the innocent to protect their rights.

Habeas Corpus, the right to be secure against unreasonable search and seizure, the rights of the accused… these are quickly becoming lost to the memory hole of history.

To your freedom,

Signature

Simon Black,
Founder, SovereignMan.com

Hört auf mit Disclaimern!

Hört auf mit Disclaimern!

 

     

Spart tausende Seiten Papier

– rettet ganze Wälder –

hört auf mit E-Mail-Disclaimern!

 

Save thousands of pages

on your printers –

stop e-mail-disclaimer nonsense!

In fortschrittlichen, zivilisierten Ländern (sog. civil law countries) besteht kein vernünftiger Grund, E-Mails durch lange und komplizierte Disclaimer-Texte unproduktiv zu verlängern und für deren Ausdruck ganze Wälder abzuholzen.

In solchen Staaten ist das Recht sauber kodifiziert und  daher der Formalismus begrenzt.

Formalismus ist regelmässig ein Zeichen von Dummheit.

Übertretungen werden ganz einfach durch die bewährten Mittel des Straf- und Zivilrechts geahndet.

Der Disclaimer-Spuk ist daher dort vollkommen entbehrlich.

Es ist doch nicht mehr als eine Frage des Anstandes, versehentlich erhaltene Post weiterzuleiten und nicht zu missbrauchen!

In altmodisch-formalistischen Jurisdiktionen (sog. common law countries, wie insbesondere den USA und anderen juristischen Entwicklungsländern) wird es von der Zunft der Juristen für notwendig gehalten, unsinnige und überlange Erklärungen (sog. Disclaimer) an E-Mails anzuhängen.

Juristen sind die Totengräber der Gesellschaft (Tucholsky)

Ich erkläre hiermit durch Anbringung eines Links auf meinen Mails, dass für diese juristisch und moralisch zurückgebliebenen Mitmenschen der nachstehend wiedergegebene “Disclaimer” verbindlich ist. Für normale Leute braucht es so was nicht.

E-Mail Disclaimer (nur für Angelsachsen)

 

Die Information in dieser E-Mail-Nachricht (samt Anlagen) ist vertraulich. Die Kenntnisnahme und Verwendung der hier enthaltenen Informationen ist nur denjenigen Personen gestattet, an die diese Kommunikation adressiert ist und/oder die zur Kenntnisnahme und Verwendung dieser Daten ausdrücklich ermächtigt wurden. Sollten Sie diesem Personenkreis nicht angehören, werden Sie hiemit davon in Kenntnis gesetzt, dass jegliche Weiter- und Wiedergabe, Vervielfältigung, Verbreitung, Verwendung und/oder Handeln aufgrund des Inhalts dieser Informationen zu unterlassen ist. Sollten Sie diese Nachricht versehentlich erhalten haben, ersuchen wir Sie, uns über diesen Umstand zu unterrichten. Bitte löschen Sie dann anschliessend diese E-Mail endgültig von Ihrem System.

In modern, civilised countries (therefore also called civil law countries) there is no reason to add long and complicated disclaimers to e-mails and to waste resources therefore.

In such jurisdictions the law is codified and clear, and therefore formalism is limited.

Formalism is by definition a clear indicator for stupidity.

In fair countries with fair inhabitants offences against politeness, fairness and discretion are just punified by civil and criminal law.

Therefore the disclaimer-nonsense is absolutely not necessary in such places.

I strongly believe that it is just a matter of decorum to forward a message which has been received by error to the correct adressee and not to abuse it!

In some odd and formalistic jurisdictions (so called common law countries, like the US, the UK, and other underdeveloped parts of the world), where lawyers create avoidable work all day, people have started to add really silly declarations to their e-mails – and, crazy but true – civil law people start to copy these strange habits as they believe it is up-to-date to follow the general trend to total decadency.

Lawyers are the gravediggers to human society (Tucholsky)

To cut a long story short, I add a link to all my e-mails and hereby I declare, that for all these legally and mortaly retarded people the below declaration (“Disclaimer”) is valid in order to tell them what they should know anyway – if they were literate.

E-Mail-Disclaimer (less developed jurisdictions)

The information contained in this e-mail message (including attachments) is privileged and confidential. The information contained herein is intended solely for the use and knowledge of the individual(s) to whom this communication is addressed and/or others authorised to receive it. 

If you are not the intended recipient, you are hereby notified that any disclosure, copying, distribution, use and/or taking action relating to the contents of this information is strictly prohibited. 

If you accidentally received this e-mail, kindly let us know about this. On having done so, please delete this e-mail permanently from your system.

Denk mal nach: Warum braucht es bei einem Brief, der ja auch ins falsche Postfach gelegt werden könnte, keinen Disclamer? Warum dann bei einem E-Mail? Diese Erkenntnis sollte man unbedingt für sich behalten, sonst bürgert sich der Unfug dort auch noch ein…

Why do we not add disclaimers to normal snailmail-letters, which migt end up in the wrong PO-Box or otherwise be handed over to the wrong person? Where is the logic – why is that so important on e-mails?

Die Case-Law-Seuche ist auf  den ersten Blick nicht weit verbreitet, dominiert aber doch die Weltwirtschaft…

Das Katharinendenkmal – 2002

Das Katharinendenkmal – 2002

Katharina von Zimmern (2. von links)…

Es wird gerne verschwiegen: Zürich war von 1218 bis zur Reformation eine formell von der Äbtissin des Fraumünsters regierte Stadt. Die Äbtissin hatte Sitz im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches – zuhause machten die Zünfter allerdings damals wie heute mit der Stadt, was sie grad wollten.

Als die Reformation ausbrach und das Volk vor den Klostermauern tobte – klar, wer will nicht Kirchensteuer sparen – übergab die dannzumalige Äbtissin, die fesche Katharina von Zimmern (1478-1547) am 7. Dezember 1524 das Kloster samt seinen Besitztümern dem Rat der Stadt Zürich.

Politisch war das unausweichlich und friedenswahrend – rechtlich aber unzulässig und nicht unumstritten – «unloblich» (wie ihr Neffe meinte).

Die schöne Katharina wanderte in ihre deutsche Heimat zurück, verheiratete sich und erfreute sich bescheiden aber würdig eines weltlichen Lebens. Und wenn sie nicht (mit 70) gestorben wäre, lebte sie heute noch.

Soweit das schöne Märchen. Nach langer Vergessenheit kommt nun das Denkmal.

B. störte sich sogleich an der Phantasielosigkeit und Beliebigkeit von 37 Kupferquadern zwecks Erinnerung an eine zarte Klosterfrau und konnte nicht widerstehen, sich dazu mit bissigen Satire bemerkbar zu machen

…hier das wohlverdiente Denkmal (glänzend neu, noch ohne Patina)

Hier vorab das Original – der Text wird  weiter unten leicht lesbar dargestellt und kommentiert…

Der Form nach handelt es um ein heuchlerischen Schreiben vom 30. Mai 2002, an den löblichen Stadtrat von Zürich, in dem B. sich um die Bauausführung für das tolle Denkmal bewirbt…

..welches von Dr. Jean-Pierre Hoby, Direktor Kulturförderung im zuständigen städtischen Präsidialdepartement – spät aber doch  – am 23. September 2002 in wohlgesetzten Worten beantwortet wurde (gut lesbares PDF ganz unten).

 

Hier nun das Schreiben (links, in Einzelzeile zerlegt) samt Kommentar (rechts)

 

Hier nun das Schreiben (weiss  hinterlegt) samt Kommentaren (gelb)

EINSCHREIBEN
An den löblichen Stadtrat
von Zürich
Stadthaus
8022 Zürich

30. Mai 2002

Bewerbung um Denkmalerrichtung

Sehr geehrte Damen und Herren

Einen Stadtrat  “löblich” anzusprechen, ist zwar eine alte Tradition… meist glatt verlogen…

…aber in der schlicht-republikanischen Schweiz jenseits von Gut und Böse – genau drum steht es denn hier auch so…

EINSCHREIBEN macht schon mal ein seriöses Bild…

 

Mit grosser Freude lese ich in der NZZ vom 28. Mai 2002, dass der Äbtissin Katharina von Zimmern (1478 – 1547), welche in der Reformationszeit durch kampflose Abtretung ihres Klosters an die Stadt positiv auffiel, ein ansprechendes Denkmal im Hof zwischen Fraumünster und Stadthaus errichtet werden soll.

Die Freude ist etwas gesucht – zudem schwingt die Kritik des Juristen mit, denn einfach so was verschenken geht nicht.

Ein städtischer Spitaldirektor kann auch nicht einfach so und ohne Zustimmung von oben sein ganzes Spital an eine Privatklinik verschenken. Gibt Gefängnis, nix Denkmal.

Wie bei Denkmälern für Feldherren längst üblich, wird zwar einmal mehr Personenkult um einen Chef/Chefin getrieben, und alle Gefallenen und Mitstreiter gehen leer aus. Für alle Nonnen, Klosterfrauen und barmherzigen Krankenschwestern gibt es für jahrhundertelange aufopfernde Pflegearbeit nämlich meines Wissens kein Denkmal. Wer auf ein solches spekuliert, muss schon  – do ut des – ein grösseres Vermögen, das ihm rechtlich gar nicht selber gehört, unbefugt verschenken und dann ca. 500 Jahre geduldig auf sein wohlverdientes Denkmal warten.

[do ut des = lat. “ich gebe,damit du gibst”]

Unsere Katharina erhielt ihr Denkmal 2003, also exakt 479 Jahre nach ihrer grosszügigen Veruntreuung von 1524.

Andererseits bleibt ihr eine Heiligsprechung dank rechtzeitiger Konversion zum Protestantismus  erspart – bei den heutigen Päpsten ist andererseits nichts gänzlich unvorstellbar…

Ein Orden für den Generalfeldmarschall, dafür den Tod für Tausende biedere Familienväter… nichts neues unter der Sonne. Immerhin gibt es inzwischen da und dort ein “Grab des Unbekannten Soldaten” – wer hat je an die unbekannte Krankenschwester oder dergleichen gedacht?

Hans Waldmann, Zürcher Despot, einst mächtig, dann 1489 geköpft, musste nur bis 1937 = 448 Jahre auf sein Denkmal warten. Weniger lang, dafür aber auch um einen Kopf kürzer.

Dennoch herrscht Freude: Der Vorschlag von Frau Anna-Maria Bauer setzt die femininen Formen der jugendlichen Äbtissin vermittels 37 ziegelsteinähnlicher Kupferquader, in Altarform aufgebaut, in einen bezaubernden Metallklotz um, der sich wohltuend von der kitschig-neugotischen Umgebungsarchitektur abhebt.

…ein grober Klotz für den Groben Ernst? Nö, für eine zarte, gebildete Renaissanceschönheit. Auffallend feminine Formen, nicht wahr?

Der Grobe Ernst ist übrigens keine rauhe Sagengestalt, sondern der Name eines Restaurants im Niederdorf, benannt nach seinem ersten Gastwirt, Ernst Grob.

Diese Idee wird nicht nur als zeitlos gewürdigt, ich sehe darin vor allem auch Zweckmässigkeit und Beliebigkeit: Wir Schweizer, die wir das hehre, vaterländische Erstaugustfeuer hemmungslos auch zum grillieren der dazugehörigen Bratwürste zweckentfremden, wissen sicher auch in späteren Jahrzehnten, wenn vielleicht niemand mehr weiss, wer die gute Katharina wirklich war, den praktischen und dank Metallausführung vandalensicheren  Picknicktisch in Stadthausnähe sinnvoll zu nutzen.

B.’s böse Ahnung hat sich voll bestätigt. Spuren von Trinkgelagen (Flaschenboden) auf dem nützlichen Denkmal…

Das Ding wiegt übrigens immerhin 11 Tonnen – Kupferdiebe klauen deshalb lieber SBB-Fahrleitungsdraht…

 

Zudem ist es allemal angebracht, jedes freie Plätzchen Park oder Innenhof mit einem Denkmal zu verstellen, denn wo nichts ist, kann sich ein unbegabter Normalverbraucher oder städtischer Beamter schwerlich was denken, daher: Denkmäler überall und jederzeit! Cogito ergo sum (Cartesius), ich denke, daher bin ich. Das Denk-Mal regt somit zum Sein an, ein möglicherweise unbeabsichtigter philosophischer Nebennutzen, der wohltuend zum profanen Picknick kontrastiert, obwohl gilt: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral (Brecht).

Denkt, daher ist er. Denk mal nach!

 

Denkt vulgärer, daher isst er nicht – er frisst.

 

Praktisch dünkt mich auch die beliebige Wandelbarkeit: Mangels äusserer Ähnlichkeit zu irgendwas können spätere Generationen das Denkmal ohne besondere Mühe durch Änderung der Inschrift, welche als Spruchband auf dem Boden des Innenhofes angebracht werden soll, umwidmen, z.B. in eine Gedächtnisstätte für Velorennfahrer Ferdi Kübler (1919 – ????) oder – la suisse n’existe pas – als altare della patria zum Gedenken an die bis dannzumal an Dekadenz zugrunde gegangene Schweizerische Eidgenossenschaft (1848 – ????).

Die Usurpation von Denkmälern war schon bei den alten Ägyptern üblich.

Je abstrakter das Denkmal, desto flexibler sind die Umwidmungs-Möglichkeiten. Hier wurde also mal vorausgedacht!

Hier Velosportler Ferdy Kübler, Nationalidol … inzwischen (2016)  tatsächlich – wie von B. trefflich vorhergesehen – verstorben.

 

Wie dem auch sei, mir imponiert die in der Nähe der Bahnhofstrasse so passende goldbarrenartige Gestaltung, die mich ganz persönlich unmissverständlich an die Solidaritätsstiftung erinnert. Bei einem Kilopreis von Fr. 16.000 könnte man das ganze übrigens bei gleichbleibenden Kosten auch aus 21,8 kg purem Gold (im Gegensatz zum patina-anfälligen Kupfer verwitterungsbeständig und säurefest) errichten, etwa in Form von knapp zwei 400-Unzen-Goldbarren der Nationalbank, diebstahlsicher verschraubt.

 

Zentralbankbarren sind meist 400 Unzen = ca. 12,5 kg schwer. 2002 waren sie allerdings billiger als heute.

Dass das ganze Ding inzwischen längst dunkelbraun statt kupferglänzend geworden ist, hat B. nachweislich vorhergesehen und angekündigt … ein finsterer Klotz. Mehr eine strategische Metallreserve für das Eidgenössische Oberkriegskommissariat – ja, kein Jux, das gibt es wirklich –  und es befasst sich nachweislich mit lebenswichtigen Fragen, wie hier aufgezeigt wird:

Da das ganze nicht aussieht wie ein fertiges Denkmal, sondern eher wie der Sockel zu einem solchen, entsteht der anregende Eindruck von Unvollkommenheit – oder das Gefühl, den Erbauern sei mitten in der Bauphase das Geld ausgegangen.

 

Geld war aber genug da, sogar für ein richtiges, schönes Denkmal: Tatsächlich erzielte die Stadt 2003 unbeabsichtigt einen Überschuss von CHF 136 Mio – es hätte schlimmstenfalls noch für bis zu 544 zusätzliche Billigversion-Denkmäler (Sockel only) à Franken 250.000 gereicht.

Das Oberkriegskommissariat (oder, falls es das gibt, das Unterkriegskommissariat Zürich/rechts der Limmat) hätte ob der verstärkten Kupferreserve seine helle Freude gehabt.

 

Gewaltig ist allerdings der Aufwand, den die finanzschwache und steuerlich unattraktive Stadt – die das der Äbtissin 1524 entwundene Klostervermögen offenbar in den letzten 478 Jahren nicht effizient verwaltet hat – sich leisten will. Eigenartig-nebulos ist die Vorstellung, das Projekt komme auf „250.000 bis 350.000 Franken zu stehen“.

Schon eigenartig, diese Preisdifferenz – Kupfer ist Kupfer, das hat einen Weltmarktpreis.

In jedem anderen Land würde man klar auf Korruption tippen. In Zürich nicht, die Zuständigen rechnen wohl nur vorsichtshalber mit Marktschwankungen und scheuen die Mühen einer Terminmarktabsicherung.

Wir sprechen also von Kosten von bis zu Fr. 9.459,46 pro Kupferquader, vermutlich einschliesslich Kosten der Umweltverträglichkeitsprüfung und anderer Behördenschikanen. Falls Fr. 250.000 (Fr. 6.756,76/Quader) reichen, könnte man statt dessen mit den eingesparten Fr. 100.000 weitere 14,8 Quader anbauen und das Denkmal, der Bedeutung der Sache gerecht werdend, um 40% vergrössern!

Ferdinand Kürnberger hatte 1872 den Begriff “Denkmalpest”  geprägt, gegen all die Monumente jener Epoche…

 

Hier muss ich mich als Steuerzahler für die gute Sache wehren. Es darf nichts ein, dass man für 37 simple Kupferquader, die ja ohne besonderes handwerkliches Können auf Hundertstelmillimeter genau in jeder zweitklassigen Metallwarenfabrik angefertigt werden können, Fr. 350.000 aufwirft – um einer sonst unbekannten Klosterfrau zu gedenken, die weder quaderartig-kantig war oder dachte, ein allzu freizügiges Herz, keines  aus Metall hatte, somit mit Kupfer nichts am Hut (bzw. unter der Haube) hatte und auch nicht wusste, was ein Picknick ist.

Zum Thema Haube:

Weshalb die Aufregung wegen der Musliminnen? Noch in meiner Kindheit trugen katholische  Nonnen exakt dieselben Gewänder. Und selbst im reformierten Zürich sieht mal allenthalben (maus)grau gekleidete Diakonissinnen, die aussehen wie frisch gebleichte ältliche Araberinnen.

 

Möglicherweise wäre die gute Frau allerdings zu einem Buntmetall-Klotz erstarrt, wenn sie wüsste, was man da zu ihren Ehren in ihren einstigen Garten stellt.

Kurz und gut: bei allen guten Absichten wird deutlich zuviel Geld unnötig ausgegeben und es keimt der Verdacht, eine Mafia aus selbsternannten Kunstexperten und Künstlern saniere sich auf Kosten der Allgemeinheit, mit Kickbacks vom Kupferschmied und Champagner und Lachsbrötchen bei der Einweihungsfeier.

…wie geahnt: alles was Rang und Namen hat, von Bundesrätin Calmy-Rey angeführt… Männer sind nur für Statistenrollen zugelassen.

Wein und teure Brötchen für die selbsternannte Kulturelite; Steuerrechnungen fürs einfache Volk.

B, offensichtlich ein Meister der Politischen Antizipation hat dies alles weise vorausgesehen, wie sein Brief beweist.

Derlei Schmach möchte ich nicht auf der Stadt und ihrer Lieblingsäbtissin sitzen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Errichtung dieses zauberhaften Denkmals öffentlich ausgeschrieben wird, damit die Belastung für den Steuerzahler in Grenzen bleibt und bewerbe mich schon heute um die Bauausführung.

Ich darf davon ausgehen, dass Sie mich zu gegebener Zeit zur Offertstellung einladen und sichere Ihnen schon heute eine technisch perfekte und wesentlich preisgünstigere Ausführung sowie pünktliche Fertigstellung auf den 8. Dezember 2003 zu und freue mich auf eine angenehme Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüssen

cc:
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Johann Eduard Bechtiger (1862-1930)

Zudem war B.’s Urgrossvater  Kupferschmied in Bütschwil/Toggenburg, da ist die Familienehre gefordert.

 

Nun folgt das gelungene Schreiben von Dr. Hoby. Da die Einweihung reine Frauensache war, kam er wohl nicht zum Wort.

Darunter können Kommentare abgegeben werden – ich schätze Schmeicheleien aller Art, vertrage aber auch Kritik…

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