Deutsche Post/DHL – dumm-dümmer-am dümmsten

Deutsche Post/DHL – dumm-dümmer-am dümmsten

Erst herrscht Freude: DHL kündigt ein Paket an.

Das ist alles: mehr ist auch mit dem erhaltenen Link auf der DHL-Homepage  nicht herauszukriegen.

Nur: was man eigentlich wissen will: welches Paket, von wem, an welche Zieladresse?
Das bleibt offen, sonst wäre ja glatt jede Vorfreude weg…

B. wäre nicht B. wenn er derartiges Versagen – mitten im Internetzeitalter – auf sich beruhen liesse. Er wendet sich an den Aufsichtsratsvorsitzenden der DHL Paket GmbH, Herrn Uwe Brinks, Sträßchensweg 10, D-53113 Bonn:

 

Sehr geehrter Herr  Brinks

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein ganz normaler alltäglicher Internet-Käufer –  so einer der mehr als ein Paket pro Woche unterwegs hat, nicht auswendig weiss, welcher Absender welchen Dienst (den Ihrigen oder die Konkurrenz) benutzt.

Wenn Sie zudem kein normaler merkelscher d.h. syrischer Facharbeiter  oder sonst eine tragische Existenz sind:  Sie haben mehrere mögliche  Adressen pro Paket, die je nach Bedarf in Frage kommen – im  einem Fall geht das Paket nach Österreich, im nächsten an Ihr Büro in der Schweiz, Ihren Wohnsitz in der Türkei oder nach Malta – (und Sie haben noch dazu eine deutsche Deckadresse, für jene Amazon/eBay-Nationalisten, die sich weigern, ins undeutsche Ausland zu versenden, ja solche Ewiggestrigen gibt es immer noch!).

Da erhalten Sie so einen  lustigen Link wie diesen:

http://nolp.dhl.de/nextt-online-public/set_identcodes.do?lang=de&idc=CB371776918DE&cid=vlsmail

Alles klar? Ja, es wurde ein Paket aufgegeben, zu einer bestimmten Zeit. Mehr ist nicht zu erfahren.

Toll — nur:

  1. vom wem? Welche meiner Bestellungen betrifft das?
  2. wenn diese Angabe datenschutzrechtlich zu heikel ist, dann wenigstens : aus welcher Ortschaft, also von wo ungefähr kommt das, aus Freiburg im Breisgau oder Frankfurt an der Oder? – das wäre schon mal ein Hinweis, der Rückschlüsse auf den Absender zulässt (ist  es die bestellte Schneeschaufel oder die Meissner Porzellantasse)
  3. wohin (ok, meine Adresse muss ja nicht rein, aber wenigstens der Zustellort – oder allermindestens das Land, wohin das geht?

Sehen Sie mal den Pfusch an, den Ihre hochbezahlten “Logistikspezialisten” da bieten: die erhaltene Mail-Nachricht wirft deutlich mehr Fragen auf, als sie beantwortet.

Ich gehe davon aus, Sie selber sind intellektuell imstande, sekundenschnell nachzuvollziehen, was mich da aufregt – nämlich das das absolut nichts taugt, was Ihre Firma da bietet, und nur Verwirrung stiftet, statt irgendwas zu klären.

Nein, weiterklicken hilft nichts: da kann man dann sein Paket verfolgen, weiss aber immer noch nicht, was – von wem – an wen – wohin gesandt wird – wozu soll das gut sein? Erst wenn das Paket im Ferienhäuschen in Kitzbühel angekommen ist, merke ich, dass es doch der Föhn für das dortige Gästezimmer und nicht die neue Fritteuse für die Küche in Schruns im Montafon ist. Oder etwas ganz anderes, weil mir jemand aus Hamburg spontan und unerwartet zwei Flaschen Korn aus Westphalen nach Malta schickt. Es nützt aber wenig oder nichts, wenn ich das wie ein UFO (Unbekanntes Flugobjet) kometenhaft im (Internet)Universum auftauchende Paket 1 auf seiner unberechenbaren Reise von nirgendwo nach unbekannt-wohin live verfolgen kann.

Die Daten hätten Sie, oder nicht? Warum dann diese völlig untaugliche, nichtsnutzige Nachricht? Besser keine als so was.

Schön zu wissen: ein Paket wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt  “in Deutschland” aufgegeben.  

Das kann fast überall  gewesen sein:

Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt 2

Das ist gemäss Überschrift der “detaillierte Sendungsverlauf” – nicht von Berlin-Köpenick nach München-Pasing, sondern von “Deuschland” nach “Deutschland”…

Auch noch so verblödete US-Firmen (Fedex, UPC…) in Ihrer Branche bringen es zumindest bei Kuriersendungen fertig, etwas Aussagekraft zu liefern, notabene ohne Namen preiszugeben. Hinter Amis zurück zu stehen ist eine Schande, oder nicht? Jedenfalls kann man das, was Sie da bieten, nicht als deutsche Wertarbeit bezeichnen.

Vielleicht müssen Sie mal Mut fassen und den einen der anderen Möchtegern-Wichtigtuer-“Manager” in Ihre Filiale in Namibia strafversetzen, und falls es diese nicht gibt, eigens eine gründen.

Aber bitte sehen Sie zu, dass das nicht so lausig die  nächsten 20 Jahre weitergeht.

Gerne erwarte ich Ihre kurze aber höchstpersönliche Antwort, hoffentlich mit dem Versprechen, dass Sie da hart dran sind. Diese wie auch dieses Mail veröffentliche ich selbstverständlich auf meiner Homepage und in den Social Media.

Mit freundlichen Grüssen,

Ihr Ivo Bechtiger

Buchenmpfehlung; Günter Ogger, Nieten in Nadelsstreifen

Namibia - einst deutsche Musterkolonie - da können heutige dt. Manager von Kaiser Wilhelm was lernen: sogar die Bremer Stadmusikanten waren schon hier.

Denk ich an Deutschland
in der Nacht /
Dann bin ich
um den Schlaf gebracht.

Heinrich Heine

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