Entstehungsgeschichte

  • B. besucht Ende Juni seinen Cousin B., der ein prachtvolles Haus im Elsass besitzt. Dessen momentane Hauptsorge scheint Einbringung der Nussernte zu sein.
  • Er will daraus Nocino (in Katalanien: Ratafia) herstellen und hat allerhand Vorabklärungen gemacht.
  • Gemeinsam streift man mit einem Plasticsack in der Hand durch Frankreichs grüne Auen und klaut Nüsse was das Zeug hält.
  • Auch B. wagt einen Versuch – siehe Rezept rechts.
  • Für das Herausfiltern der Gewürze usw. .hat sich B.  inzwischen bei Brouwland.com eingedeckt.
  • B. beschafft bei Flaschenland.de geeignete Behältnisse, namentlich das Modell Romeo.
  • Mehr scheinen als sein: wichtig ist ein gediegenes Flaschenetikett:

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Wappen

Nocino

seria 1/09 – produzione artigianale
liquore tradizionale a base di noci
e rum bianco – alcol c. 50%

Ivo J. Bechtiger, Zurigo
produzione svizzera

 

  • Auflage des Erstversuches: 2 Fl à 20 cl. der Serie 1, 3 Fl. Serie 2, 8 Fl. Serie 3. Macht total 13 Fl. = 2,6 Liter.

Zutaten für 4 Liter

  • ca. 1,5 kg unreife Walnüsse, Ende Juni geerntet
  • 3 lt. möglichst hochprozentiger Alkohol, Grappa, Wodka, Stroh-Rum
  • Zucker, Muskatnuss/blüten, Zimt, Vanille
  • Geeignete Gefässe, Filter, Flaschen/Korken

Zubereitung

Die Nüsse müssen traditionell zu Johanni (in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni) , also ca. Ende Juni geerntet werden, weil sich danach ein harter Nusskern bildet.

Zuerst: unbedingt Gummihandschuhe anziehen – frischer Nusssaft ist Bestandteil aller Selbstbräunungscremes, die Hände werden für Tage dunkelbraun!

Nüsse vierteln oder raffeln, in ein verschliessbares Glas-oder Kunstroffbehältnis geben. Mit dem Alkohol auffüllen und an die Sonne stellen. Mindestens 20 Tage mazerieren lassen. Die Flüssigkeit wird Coca-Cola-artig schwarz.

Vorsicht: Die Nüsse vierteln, nicht feiner zerteilen, sonst wird das Ganze bitter! Das kann zwar auch trinkbar sein, entspricht aber nicht der landläufigen Vorstellung von Nocino

Flüssigkeit abgiessen (Erfahrungen mit einem Auspressen des verbleibenden Nusssubstrates folgen). Gewürze beigeben, inkl. Zucker. Zucker sparsam verwenden, maximal 240 g/Liter. Idee: den hochprozentigen Saft mit einer in heissem Wasser gelösten Zucker-Gewürz-Lösung verdünnen. Menge genau messen, um den Alkoholgehalt noch in etwa zu kennen (z.B. 80%-Rum mit 50% Wasser verdünnt ergäbe ca. 40%-Endergebnis).

Erneut mindestens 20 Tage an der Sonne ziehen lassen.

Nun kommt das heikle Filtern, sehr lästig. Melitta-Kaffeefilter usw. verstopfen sofort. B. hat sich in Spezialversandhäusern eingedeckt.

Ja, nun das Produkt in elegante Flaschen abfüllen, Modellempfehlung siehe links.

Tip: Nocino ist historisch das Liquidum schlechthin für Tiramisu (gem. Wikipedia). Siehe hierzu das IJB-Tiramisu-Rezept.

“Rüeblitorte” als Nebeneffekt

Die geviertelten Nüsse sind bei der Entnahme nach 20 Tagen mit dem wertvollen Alkohol köstlich durchtränkt – so was darf man nicht einfach wegwerfen. Man kann sie Rösti-artig raffeln und dann anstelle der sonstigen gelben Rüben in eine Rüeblitorte (Nusscake) einbauen. Die dünstet dann auf dem Kuchenteller Alkohol aus wie eine Schapsleiche. Vermutlich nicht für Kinder geeignet! Merke: je mehr “Rüebli” man verwertet, desto Clochard-ähnlicher die Ausdünstung. Eine Delikatesse. Zur Anregung: hier das Betty Bossi Rezept, das natürlich nur magere 300gr Rüebli verwertet.

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